Trainingstagebuch

Neujahrslauf, Feuerwehreinsatz & jede Menge Frost

Da der letzte Tag des Jahres im Jahr 2023 auf einen Sonntag fiel, fing letzten Montag also nicht nur die Woche an, sondern auch der Monat und das Jahr. Hier in der Spandauer Wilhelmstadt gab es zwar etwas mehr Böllerei als die Jahre zuvor, aber trotzdem war nach einer guten dreiviertel Stunde der Zauber auch schon wieder weitgehend vorbei. Nur noch vereinzelte »Hardcoreknaller« verbrannten hartnäckig ihr sauer verdientes Geld. Nach und nach gingen alle ins Bett und wir, nun, wir zogen uns die Laufschuhe an.

Kurz nach zwei Uhr machten wir uns auf den Weg zu einem netten Neujahrsläufchen. Dabei hatten wir aber fast durchgehend absolute Ruhe, man hörte nur deutlich aus Richtung Kladow, Falkensee und Staaken die noch weiterhin stattfindende Knallerei. Wir sind dabei zunächst auf unsere »Grüne Runde« gestartet, dann aber noch in Richtung Seeburg abgebogen. Einerseits, um die Runde ein wenig zu verlängern, wenn man in der Neujahrsnacht schon so früh aufbricht, soll es sich ja auch lohnen, andererseits, um dort mal zu schauen, ob es noch etwas Feuerwerk zu sehen gibt. Letzteres funktionierte aber nicht, ganz Seeburg lag schon im Bett.

Von Seeburg aus sind wir die übliche Route über Engelsfelde wieder heimwärts, begegneten noch allerlei verirrten Gestalten, die den Heimweg von der Silvesterparty suchten. Bei manch einem sah es dabei so aus, als wäre dieser Versuch eher erfolglos. 😉

Der Dienstag läutete dann die normale Routine ein, es stand also wieder die obligatorische Runde in Charlottenburg auf dem Programm. Dabei bin ich dann am Virchow-klinikum zur Abwechslung mal nicht direkt am Kanal entlang zurück, sondern erst noch einmal komplett ums Klinikum herum. Das machte dann eine Verlängerung von einem Kilometer. Nur, denn ich hatte da mit ein wenig mehr gerechnet. Aber so kann man sich irren, die Strecken in der Stadt sind eben doch selten so weit, wie sie sich anfühlen. Ansonsten gibt es von diesem Lauf nicht viel zu berichten, ich bin wie üblich vergleichsweise gemütlich unterwegs gewesen, also knapp unterhalb von einer 6er Pace.

Mal wieder ein Feuerwehreinsatz

Richtig was zu erleben gab es hingegen am Donnerstag. Als ich mich am Hohenzollernkanal der Hinckeldeybrücke näherte, sah ich auf der anderen Uferseite eine dicke Rauchsäule aufsteigen. Da musste also etwas brennen. Unter der Brücke sah ich es dann schon. Auf einem Parkplatz neben der Ausfahrt stand ein Transporter und stand komplett in Flammen. Also durfte ich mal wieder die Kollegen anrufen. Das hatte ich ja erst vor kurzem, als auf meiner Laufstrecke ein Wasserrohrbruch war.

Erstaunlicherweise war ich tatsächlich der erste Anrufer, obwohl jede Menge Autos am brennenden Transporter vorbeifuhren. Erst, als ich schon eine Weile mit dem Kollegen am Notruf sprach, hielt ein anderer Transporter an und schaltete die Warnblinkanlage ein. So stand er eine Weile und fuhr dann irgendwann weiter. Also hatte er vermutlich auch angerufen. Wie sich später herausstellte, hatte er die Polizei angerufen, die dann die Meldung an die Feuerwehr weiterreichte.

Ich wartete noch kurz, bis die Kollegen da waren und bin dann weiter. Auch am Donnerstag bin ich dann ein wenig anders gelaufen, allerdings bin ich dann nach der Runde um das Virchow-Klinikum direkt wieder in Richtung Julius-Leber-Kaserne, wo ich dann die Runde vollendete und am Festplatz vorbei wieder zum Hohenzollernkanal bin.

Am Samstag sind wir wieder die kurze Runde nach Seeburg, einmal am Eckpfeiler anschlagen und wieder zurück, denn es stand Sauna auf dem Programm. Also mussten wir, der aufmerksame Blogleser weiß Bescheid, natürlich rechtzeitig vom Lauf zurück sein, damit wir ebenso rechtzeitig in der Sauna sind. Um den ersten Aufguss nicht zu verpassen. Den wir selbstredend geschafft haben. 🧖🏻‍♂️

Ein wenig Trainingseffekt gab es dann tatsächlich auch noch, und zwar am Sonntag. Wir haben mal wieder das »Gemischte Doppel« gemacht, also die Variante, bei der ich zunächst allein laufe und dann unterwegs meine Frau aufgabele, um dann gemeinsam mit ihr den Heimweg anzutreten. Allerdings haben wir diesmal eine andere Streckenvariante gewählt.

Zunächst hatte ich einen Treffpunkt in Groß-Glienicke ins Auge gefasst, allerdings fährt der 638er Bus, den meine Frau dafür nehmen müsste, erst kurz vor acht Uhr, also viel zu spät für unser Vorhaben. Also wurde der Treffpunkt auf die Endhaltestelle des 134er gelegt, der so früh am Morgen noch als N34 unterwegs ist. Ich machte mich also auf und weil ich bei der Auswertung des Jahres 2023 festgestellt hatte, dass sich mein allgemeines Durchschnittstempo doch deutlich gesenkt hatte, machte ich es etwas flotter.

Ich lief also mit einer Pace von 5:14 min/km die ersten 17 Kilometer. Dabei ging es über Kladow hinaus zum Mauerweg. Das Ganze dann übrigens bei echt knackigen Temperaturen. Die minus 3 Grad auf dem Thermometer waren dabei noch nicht das Problem, sondern eher der kalte Wind, der für gefühlte Temperaturen von etwa minus 8 Grad sorgte. Das war dann kalt genug, dass sogar ich lange Hosen angezogen habe. Ja okay, es war eine lange Unterhose, die ich unter der kurzen Hose trug, aber immerhin. 😬

Zum Glück war die Strecke weitgehend trocken, sodass es wenigstens nicht glatt war. Einzig dann auf dem Mauerweg, dort war der Weg gut gefroren und es wurde zu einer netten Rutschpartie. Gerade eine längere Gefällestrecke wurde dabei spannend. Allerdings hatte ich auch da Glück, denn am Rand des Weges war ein schmaler Streifen trocken und so kam ich rutsch- und sturzfrei den Berg herunter. Am Gutspark Alt-Kladow traf ich dann fast auf den Punkt genau auf meine Frau, die quasi erst eine halbe Minute vorher aus dem Bus gestiegen war.

Der gemeinsame Rückweg wurde dann mit ungefähr 6:23 min/km gemacht, also deutlich langsamer. Dabei sind wir dann zunächst zurück Richtung Kladow und dann am Havelufer wieder heimwärts, was dann noch einmal 14 Kilometer auf die Uhr brachte. Damit waren dann 17 schnelle und 14 langsame Kilometer erledigt, einmal etwas fürs Tempo und einmal etwas für die Ausdauer. Und alles in Summe für einen verdienten Tag auf dem Sofa.

Tja, und schon war die erste Trainingswoche des Jahres erledigt. Die zweite Woche wird dabei dann mit der dritten kombiniert, denn Anfang der zweiten Woche werde ich am Bein operiert, weshalb dann zwangsläufig zwei Wochen Ruhe anstehen. Also wird auch hier eine Woche Pause sein, ohne Läufe kein Trainingsbericht. Logisch, oder? :mrgreen: