Trainingstagebuch

Wintereinbruch, Wasserausbruch & »Adventsanbruch« 🎅🏻😉

Endlich ist er da, der richtige Winter. Nachdem es ja letzte Woche schon etwas Schnee gegeben hatte, kam in der Nacht zum Dienstag endlich eine nennenswerte Menge vom Himmel. Als ich morgens aus dem Fenster schaute, zeigte sich die Spandauer Wilhelmstadt in feinstem Weiß. Zuerst hatte ich noch Bedenken, dass es glatt oder zumindest schlüpfrig sein könnte. Aber ich vertraute dann einfach mal auf meine Hoka Clifton 9 und soviel kann ich direkt sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Diese Dinger haben einen erstklassigen Job gemacht.

Ich startete, anders als sonst am Dienstag, erst um 4.47 Uhr und dann auch nicht in der Siemens-, sondern in der Wilhelmstadt. Was daran lag, dass ich wegen eines Arzttermines Home-Office gemacht habe. Dieser Arzttermin hat im Januar noch Folgen, dann werde ich nämlich zwei Wochen Laufpause wegen einer Operation einlegen dürfen. Dazu verrate ich aber zu gegebener Zeit mehr. Zurück zum Dienstag. Dass es weiterhin schneite, wirkte es draußen sehr dunkel, also war eine Kopflampe dabei.

Unnötig, wie sich herausstellte, denn durch den Schnee war es selbst an unbeleuchteten Abschnitten durch den Wald hell genug, um die Strecke hinreichend zu sehen. Und so ließ ich die Lampe komplett aus, was den Lauf durch die verschneite Nacht dann besonders angenehm werden ließ. Es war einfach eine wirklich tolle, stille Atmosphäre. Der Schnee reflektierte das spärliche Licht und sorgte so dafür, dass die Nacht von einer unwirklich hellen Dunkelheit gezeichnet war. Hmm, das lässt sich einfach schwer beschreiben, man muss es wohl erlebt haben.

Auch der Donnerstagslauf war von jeder Menge Schnee gezeichnet. Mittwoch hatte es den ganzen Abend lang geschneit und so durfte ich Donnerstag früh, also ich vor drei Uhr startete, noch durch jede Menge Neuschnee stapfen. Da machte es sogar auf den größeren Straßen Spaß. Deutlich mehr jedenfalls, als sonst, wenn es nur grau und laut ist.

Erstaunlicherweise hatte ich, obwohl es nicht forciert war, ein vergleichsweise zügiges Tempo drauf, obwohl es über weite Strecken durch ziemlich tiefen Schnee ging. Und wenn kein Schnee herumlag, war es Eis. Zum Glück nur wenig Glatteis, sondern oft leicht raues Eis mit Fußabdrücken oder Reifenspuren. Übrigens haben sich die Clifton auch hier durchaus bewährt. Egal ob Schnee oder Eis, die Dinger hatten immer ordentlich Grip.

Vong 1 Klarstellung her

Und weil ich hier meine Clifton 9 so krass abfeiere: Ich bin weder Werbepartner von Hoka, noch bekomme ich sonst wie Geld oder Waren für die Erwähnung. Ich habe mir alle derzeit 4 Paar Clifton 9 selbst gekauft. Und ja, inzwischen sind es 4 Paar, einfach, damit ich auch eins zur Hand – oder zum Fuß 😉 – habe, wenn eines nass ist. Und dabei muss ich ja jeweils zwei »Sportstätten« bedienen, also nicht nur zu Hause, sondern auch auf der Arbeit müssen wenigstens 2 Paar vorgehalten werden. Also Werbung, hmm, ja, aber unbezahlt. So. Und jetzt weiter im Text …

Ein neuer Fluss inmitten der großen Stadt

Obendrein durfte ich beim Donnerstagslauf mit den Kollegen in der Feuerwehrleitstelle telefonieren. Denn an der Seestraßenbrücke hatte es einen Wasserrohrbruch gegeben. Das Wasser sprudelte ordentlich aus dem Asphalt, floss erst ein Stück bergauf, verteilte sich dann über die gesamte Straßenbreite und floss dann hinab in Richtung Strandbad Plötzensee. Auf dem Weg nach unten gab es dann in jeder Toreinfahrt einen »Nebenlauf«.

Da musste ich dann drüber und habe beinahe noch nasse Füße bekommen. Etwa 350 m weiter unten konnte ich auch den Anfang des Flusses überholen. Demzufolge war der Rohrbruch wohl noch recht frisch, denn auch wenn der größte Teil des Wassers in die Toreinfahrten ablief, ist ja so ein »Fluss« immer recht schnell den Berg heruntergelaufen.

Der Samstag, ich muss es vermutlich kaum noch erwähnen, begann selbstredend mit dem gemeinsamen Lauf mit meiner Frau. Die Temperaturen waren über Nacht auf minus 8 Grad Celsius gefallen und so war es schon ziemlich zapfig. Und dazu zeigte sich der mangelhafte Berliner Winterdienst. Die Straßen auf der Haveldüne waren offensichtlich nicht geräumt und so war es streckenweise eine schöne Rutschpartie.

Auf einigen Gefällestrecken war man quasi schneller, wenn man sich einfach nur hingestellt hat, um dann die Schwerkraft das Ihre tun zu lassen, als vorsichtig am Rand der Eisfläche Grip zum Laufen zu finden. Auf den Rieselfeldern Karolinenhöhe lief es sich dann wieder angenehmer, denn dort war der Schnee eben nicht festgefahren und somit auch kein Glatteis.

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt! 🕯️

Sonntag war ich wieder allein unterwegs und weil ich nicht wusste, wie die Strecke beschaffen sein wird, habe ich auch keine bestimmte Pace angepeilt. Einfach nur los und durch den Winter flitzen, das war der Plan. Dabei war es, obwohl ich mit dem Start um halb sechs vergleichsweise spät unterwegs war, in der ganzen Stadt menschenleer. Niemand lief mit über den Weg. Das hatte natürlich den Vorteil, dass ich wieder einmal diese tolle, fast absolute, Stille genießen konnte, die es eben nur nachts im Winterwald gibt.

Und um diese Stille noch ein wenig länger genießen zu können, habe ich dann an der Heilandskirche in Sacrow beschlossen, den Rückweg nicht direkt nach Groß-Glienicke zu nehmen, sondern noch ein Weilchen auf dem Mauerweg zu bleiben. Es ging dann also weiter durch den Wald bis Krampnitz und dann erst in Richtung Groß-Glienicke. Am Ortseingang Groß-Glienicke kam mir dann tatsächlich der erste Mensch der Runde entgegen. Eine Läuferin, die sich von den frostigen Temperaturen ebenfalls nicht vom Lauf abhalten ließ. Übrigens war auch der zweite Mensch des Tages ein Läufer.

Und ich behaupte mal, das sagt schon einiges über Läufer aus. 🙂

Kommentar verfassen