Trainingstagebuch

Stürmische Nächte und dann kamen auch noch Schnee & Eis

Oje, diese Woche hatte es wettermäßig echt in sich. Wenn wir schon am Steinhuder Meer dachten, es wäre mächtig gewaltig windig, dann hatten wir noch nicht das Wetter der letzten Tage auf dem Schirm. Schon am Dienstag dachte ich, ich werde von der Laufstrecke geweht. Ein ordentlicher Wind drückte mir entgegen und ich musste deutlich mehr Kraft als sonst einsetzen, um mein – eigentlich ganz gemütlich angesetztes – Tempo zu halten. Wenn dann aber Böen kamen, dann hat es mich zuweilen fast umgehauen.

Gemeinerweise ist es ja so, dass sich der entgegenkommende Wind auf die eigene Geschwindigkeit, oder vielmehr die Geschwindigkeit gegen die man anrennt, aufaddiert. Kommt er jedoch von hinten, dann kann man ihn nur etwa hälftig anrechnen. Das finde ich eigentlich, auch wenn es Physik ist, echt skandalös.

Wie sich das genau verhält, weshalb es mit zunehmender Windstärke oder Laufgeschwindigkeit im Quadrat ansteigt und was sonst noch alles so dazu gehört, hat die Runner’s World gerade ganz nett beschrieben. Dort wird es diese Woche wohl auch durch die Redaktionsfenster geweht haben, weshalb man sich dieser Problematik in einem eigenen Artikel angenommen hat.

Leider half mir das Wissen aus diesem Artikel am Donnerstag nicht wirklich weiter, denn da wehte es noch heftiger als Dienstag. Wieder hatte ich ein Tempo um die sechs Minuten pro Kilometer ins Auge gefasst. So geruhsam sollte es sein, weil diesmal die erste Woche nach dem Urlaub echt krass war. Klar, es bleibt im Urlaub immer etwas liegen und das muss dann hinterher erledigt werden. Aber diesmal war irgendwie der Wurm drin. Es hat einfach nicht abgenommen und um hier nicht durch zu hohe Trainingsbelastung zusätzlichen Dampf auf den Kessel zu bringen, sollte es halt gemütlicher sein.

Aber allein für diese Pace musste ich schon ordentlich knechten. Und die Abschnitte, bei denen der Wind theoretisch von hinten gekommen wäre, blieb es bei der grauen Theorie. Da war ich nämlich immer schön geschützt. Na tolle Wurst!

Und dann lag da überall so weißes Zeugs herum!

Am Samstagmorgen staunte ich dann nicht schlecht. Beim Blick aus dem Fenster war es draußen tatsächlich alles weiß. Klar, keine weiße Wintermärchenpracht, sondern eher eine dünne Schicht auf Autos und Sträuchern, aber immerhin.

Das Programm für das Wochenende hatte ich dabei meiner Frau überlassen. Entweder wir laufen am Samstag gemeinsam ihre übliche Runde und ich mache am Sonntag meine Runde nach Sacrow, oder wir machen an beiden Tagen das »gemischte Doppel«. Soll heißen, ich laufe wieder bis Kladow vor, wo wir uns dann treffen und gemeinsam zurücklaufen. Sie entschied sich für die zweite Variante.

Und weil wir recht früh raus waren, bin ich gleich fünf Uhr los in Richtung Kladow. Dabei machte ich ein etwas flotteres Tempo von etwa 5:20 min/km auf den ersten acht Kilometern. Den letzten, von der Havel hinauf zur General-Steinhoff-Kaserne, nahm ich einiges Tempo raus und lag dann beim Treffpunkt bei etwa 5:30 min/km. Dann übernahm zunächst meine Frau die Tempovorgabe, damit ich sie nicht zu sehr jage und mit etwa 6:10 min/km ging es dann wieder nach Hause zurück. Damit landete ich dann auch Samstag etwa bei dem Tempo, das ich auch schon Dienstag und Donnerstag hatte. Passt ja. 🙂

🥶🥶🥶

Der Sonntag begann dann damit, dass ich frühmorgens etwas zu sehr trödelte. Normalerweise wäre das auch kein Problem, aber bei unserem Vorhaben musste ich mich ja auch ein wenig an die Fahrzeiten des Busses nach Kladow halten, schon allein damit meine Frau nicht ewig in der Kälte auf mich warten muss. Und für gewöhnlich schaffe ich es fast gleichzeitig mit dem Bus am Treffpunkt anzukommen.

Nur eben nicht, wenn ich zu spät loslaufe. Und genau das war dann Sonntag – wegen besagter Bummelei – auch der Fall. Also versuchte ich natürlich ein wenig herauszuholen. Allerdings ist es schwer, auf nur 9 Kilometern ganze 8 Minuten herauszuholen. Und so wurden es gerade mal 2 und ich kam, unter anderem, weil der letzte Kilometer vornehmlich bergauf geht, ziemlich heftig schnaufend am Treffpunkt an.

Da aber die ersten 300 Meter der Weg sehr schmal ist, läuft meine Frau dann vorneweg und gibt mir das Tempo vor, quasi um mich ein wenig vom vorherigen Tempo herunterzubringen. Das klappt sehr gut, so auch Sonntag und damit ging es dann ganz gemütlich weiter. Ich bin da zwar nicht so sehr der Experte, stelle aber aus eigenem Empfinden fest, dass diese Mix-Läufe eigentlich sogar ganz klasse sind. Die erste Hälfte, die immer deutlich flotter ist, setzt einen gewissen Trainingsreiz in Sachen Leistung und die zweite, geruhsame Hälfte, trainiert die Ausdauer. Und wenn es nicht so ist, dann ist mir das auch egal. 😉

Künftig werden wir das jedenfalls öfter so machen. Natürlich wird auch meine Stammrunde immer mal wieder dabei sein, denn »nur« Halbmarathondistanz ist ja auch die Dauer auch zu wenig. Für diese Woche jedoch, und damit schließe ich den Bericht, war es ausreichend. So.

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