Von bellenden Dachsen & längeren Läufen
Von tierischen Begegnungen konnte ich hier ja schon öfter berichten, aber in dieser Woche gab es tatsächlich eine Premiere. Ich lief am Dienstag in aller Frühe, ich war bereits 03.24 Uhr gestartet, am Hohenzollernkanal in Berlin entlang. Die Stadt schlief noch, man hörte nur gelegentlich ein weit entferntes Auto, mein eigenes Schnaufen und das Tappsen meiner Schritte auf dem Asphalt. Gemütlich einem Podcast lauschend, spulte ich meine Kilometer ab, als plötzlich ein lautes „WWUUFFF“ direkt neben mir zu hören war.
Ich bekam quasi den Schreck meines Lebens und sah dann, dass ich beinahe einem Dachs auf den Fuß getreten war. Ich hatte ihn bis dahin nicht bemerkt und er mich offenbar ebenfalls nicht. Nur die Sache mit seinem Fuß schien ihm weniger zu gefallen, was er eben mit seinem lauten Bellen zum Ausdruck brachte, bevor er dann Fersengeld gab und eiligst davonwuselte. Ich selbst habe ihn dabei dann ordentlich ausgeschimpft, was ihm einfällt, mich so zu erschrecken. Das dürfte ihn aber eher weniger beeindruckt haben. 😉
Und da sich das Geräusch, dieses Bellen, so schlecht beschreiben lässt, habe ich Tante Guhgel mal nach entsprechenden Soundfiles befragt. Und wurde fündig. Auf der Webseite der Dachsarbeitsgruppe Brabant findet man alle möglichen Dachsgeräusche und darunter auch besagtes Bellen, das nach Aussage der Webseite – wen wundert’s – Schreck ausdrückt:
Eine tiefer, nasaler Ton, der durch das Ausstoßen von Luft durch den offenen Fang erzeugt wird. Dieser Laut wurde nur in Zusammenhang mit Erschrecken / Überraschung festgestellt. Häufig wird er dann geäußert, wenn die Situation den Dachs überfordert. Zumeist wird diese Lautäußerung durch das Aufrichten des Rückenfells begleitet (Piloerektion). Der Dachs beabsichtigt hierbei, durch eine Vergrößerung seiner Erscheinung eindrucksvoller und bedrohlicher zu wirken.
dassenwerkgroepbrabant.nl
Und natürlich gibt es dort auch ein Soundfile, also schaut, oder vielmehr hört, ruhig mal dort vorbei.
Ein nettes Wiedersehen
Am Donnerstag war ich ebenfalls ein wenig früher unterwegs und weil ich das arme Viech nicht noch einmal so erschrecken wollte, habe ich im fraglichen Bereich ein wenig Radau gemacht. Na ja, zumindest habe ich ein paar mal in die Hände geklatscht und laut »Guten Morgen!« gerufen. Und tatsächlich, der Dachs war wieder unterwegs, hörte mich und ich sah ihn dann etwa 10 Meter vor mir über den Weg ins Unterholz flüchten.
Richtig interessant wurde es dann aber auf dem Rückweg. Da komme ich ja ebenfalls an dieser Stelle vorbei. Da es aber schon etwas heller war, habe ich mir nichts dabei gedacht und lief einfach nur den Weg entlang. Bis ich dann plötzlich neben mir etwas Graues sah. Den Dachs! Ich blieb direkt stehen und obwohl uns nur weniger als ein Meter trennte, kramte er weiter im Laub. Gaaaanz vorsichtig versuchte ich nun, mein Handy hervorzuholen, damit ich ihn knipsen kann.
Leider bemerkte er mich dann doch. Er schaute hoch zu mir und es dauerte zwei oder drei Sekunden, bis er dann realisierte, wer oder was da neben ihm steht. Und schwupp, wuselte er wieder ins Gebüsch. Schade, also kein Foto. Aber hey, wer kann schon von sich behaupten, nur wenige Zentimeter neben einem in freier Wildbahn lebenden Dachs gestanden und ihm ins Gesicht geschaut zu haben?! 🙂
Länger als üblich
Am Samstag stand dann ein langer Lauf auf dem Programm. Und da mein »sonntäglicher Laufbuddy« angeboten hatte, mich ein Stückchen zu begleiten, habe ich die Runde über die normale Sonntagsrunde laufend geplant. Dabei habe ich dann das Stück, das wir auch sonst gemeinsam laufen, ein wenig erweitert und am Ende des ganzen noch 20 Kilometer angehängt. Somit wurden es 55 Komma nochwas Kilometer, also vollkommen ausreichend für den ersten langen Lauf des Jahres.
Und weil ich ja, wie ich hier im Blog schon einmal erläutert habe, diese Läufe auch dafür nutze, den Pausen- bzw. Ernährungsrhythmus des eigentlichen Wettkampfes zu testen, war auch meine Frau als Fahrradbegleitung dabei. Und hat mich alle 10 Kilometer dazu »gezwungen«, eine Kleinigkeit zu essen und zu trinken. Ob ich wollte oder nicht. 😉
Die Strecke selbst lief sich recht fluffig weg. Zwischendurch wurde es mal kurz etwas zäher, aber einen Schluck Cola und eine Banane später war die Energie wieder aufgeladen. Insgesamt, zunächst angetrieben von meinem Laufbuddy, später dann allein, »weil im Flow«, lief ich die Sache sogar etwas zu schnell. Ich hatte ursprünglich eine Pace zwischen 6:30 und 6:40 min/km angepeilt, es wurden aber etwas flottere 6:18. Aber damit kann ich leben, dann wird eben der nächste »Longjog« 😆 ein Nümmerchen langsamer.
Regeneration
Am Sonntag waren die Beine schon wieder erstaunlich locker und so begleitete ich meine Frau auf ihrer täglichen Runde über die Rieselfelder Karolinenhöhe. Ganz gemächlich gingen wir die Sache an, schließlich sollte etwas Erholung her. Abgerundet wurde das dann – nach einer kleinen, durch Bauarbeiten bei der Berliner S-Bahn bedingten Odyssee – durch einen netten Vormittag in der Sauna. Das war auch nötig, denn für den 1. Mai war schon wieder ein 33er mit dem Laufbuddy geplant. 🙂
Und auch für meine Frau war der Saunabesuch heiß ersehnt, denn ihre Begleitfahrt beim Longrun bedeutete für sie, fast 6 Stunden im Fahrradsattel zu sitzen. Und das nach aktuell 4,5 Monaten Fahrradpause. Da taten die Knochen schon ordentlich weh, vermutlich mehr als mir. Ein Saunabesuch mit ein paar guten Aufgüssen tut da Wunder und im Handumdrehen ist man wieder fit.
Zahlen der Woche
Datum | Strecke | Pace | Dauer | Kalorien |
---|---|---|---|---|
25.04.2023 | 23,12 km | 5:39 min/km | 2:10:29 | 1.739 kcal |
26.04.2023 | 11,76 km | 6:15 min/km | 1:13:27 | 898 kcal |
27.04.2023 | 23,3 km | 5:43 min/km | 2:13:11 | 1.767 kcal |
29.04.2023 | 55,29 km | 6:18 min/km | 5:48:00 | 4.310 kcal |
30.04.2023 | 11,26 km | 6:23 min/km | 1:11:57 | 863 kcal |
Summe | 124,73 km | 6:04 min/km | 12:37:04 | 9.577 kcal |
Ein Kommentar
Pingback: