Trainingstagebuch

Wenn früh am Morgen die Nachtigallen singen

Das letzte Wochenende hatte seine Spuren hinterlassen, denn auch wenn der Sonntag als kompletter Ruhetag und der Montag mit lediglich einem ruhigen 13 Kilometer langen Lauf für genug Regenration sorgen sollten, waren die Beine am Dienstagmorgen noch recht lahm. Das zeigte sich schon auf der Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit, von wo aus ich ja loslaufe. Und die ersten Meter in Laufschuhen waren dann auch ein wenig beschwerlich.

Dafür war es unterwegs sehr angenehm, denn die Nachtigallen, die in den letzten zwei bis drei Wochen schon immer mal wieder den Morgen begrüßten, gaben am Dienstag wirklich alles. Und so hatte ich etwa 1,5 Stunden lang reichlich Nachtigallengesang um mich herum. Dazu sah ich dann noch den jungen Dachs von neulich wieder und obendrein einen neuen. Am Plötzensee raschelte es neben mir im Gestrüpp und ich hielt kurz an, um zu sehen, wer sich da herumtreibt. Und dann kam ein richtig großer, ausgewachsener Dachs aus dem Gebüsch gestapft. Sah mich und ergriff die Flucht, noch bevor ich überhaupt auf die Idee kommen konnte, das Handy für ein Foto hervorzukramen.

Viel zu schnell wird es hell …

… nach dem Tunnel! Irgendwie so sang man einst im Fernsehen und das passt zur aktuellen Entwicklung. Klar, der Juni rückt immer näher und damit auch die Sommersonnenwende. Was dann eben auch den längsten Tag des Jahres bedeutet. Für mich bedeutet das, dass unter der Woche inzwischen trotz Start gegen 3.30 Uhr die Kopflampe im Schrank bleiben kann. Denn auch wenn es beim Loslaufen noch recht dunkel ist, man kann dann förmlich zusehen, wie es heller und heller wird.

Und das ist schon echt schön und leider wieder viel zu schnell vorbei. Gefühlt dauert die dunkle Zeit irgendwie deutlich länger als die helle. Aber jetzt wird die helle Zeit genossen, die nämlich noch einen weiteren Vorteil mit sich bringt. Es ist auch früh am Morgen schon ordentlich warm. Dieser Punkt ist ja auch nicht zu verachten.

Schwere Beine und Gewichtszunahme

Das Brevet am letzten Wochenende hatte mir, sicher auch in Verbindung mit dem Longrun am Wochenende zuvor, drei Kilo mehr Kampfgewicht gebracht. Das lag daran, dass ich bei beiden auf das Tragen von Kompressionssocken verzichtet und deshalb ordentlich Wassereinlagerungen in den Beinen hatte. Mit der Folge, dass der Lauf am Dienstag ein wenig zäher verlief, weil sich die Beine einfach nur dick und schwer anfühlten. Was sie ja irgendwie auch waren. 😉

Also habe ich die Kompressionsstrümpfe rausgekramt, am Mittwoch schon nebenbei und Donnerstag dann beim Lauf getragen. Mit dem Erfolg, dass es schon Donnerstag deutlich besser lief, die Beine fühlten sich wieder fit an und so konnte ich nach den ersten Kilometern das Tempo ein wenig erhöhen, ohne dabei Ermüdung in den Beinen wahrzunehmen. So hat man das gern. Außerdem geht damit dann auch das Gewicht wieder zurück. Inzwischen ist es nämlich wieder im Normalbereich, die drei zusätzlichen Kilo sind also wieder Geschichte. Gut so.

Und sonst so?

Der Rest der Woche verlief angenehm ruhig. Samstag gab es die obligatorische Runde mit meiner Frau, ganz gemächliche 11 Kilometer entlang der Havel und über die Rieselfelder Karolinenhöhe. Die Rieselfelder sind übrigens nicht mehr berieselt, also gibt es dort keine fiesen Angriffe auf die Riechnerven. Die sind noch ein Überbleibsel vom ehemaligen Radialsystem, bei dem die Berliner Abwässer aus der Stadt heraus auf diverse Rieselfelder gepumpt wurden. Heute sind diese Flächen entweder verschwunden oder, wie hier in Spandau, Naherholungsgebiete geworden.

Ich habe das Ganze übrigens schon mehrfach mit meiner Drohne beflogen, da hier über einigen Bereichen das Fliegen erlaubt ist. Erst vor zwei Wochen das letzte Mal, damit »Drohnie« nach langer Zeit im Schrank mal wieder die Propeller lüften konnte. Aber auch im Winter habe ich da schon Aufnahmen gemacht, denn auch zur kalten Jahreszeit ist es echt schön dort.

Der Rest des Samstags fand dann weitgehend in der Sauna statt. Schön im Wechsel in der Sonne liegen und Aufgüsse genießen. Wobei das manch einer ja auch Sport nennt. Bei mir in der Behörde gibt es in der Betriebssportgemeinschaft sogar eine »Sektion Sauna«. Und wenn es so etwas gibt, muss es ja Sport sein. Also zumindest in der Theorie, die Chance Saunieren irgendwann olympisch werden zu lassen, ist dann ja doch eher verschwindend gering. ?

Sonntag war dann ebenfalls die obligatorische Runde dran, wieder mit meinem Laufbuddy, sodass ich unterwegs ein wenig Unterhaltung hatte. Witzigerweise hatten wir beide etwas schwere Beine, ich, weil ich die Nacht zuvor ziemlich schlecht geschlafen hatte, er, weil er tags zuvor jede Menge Gartenarbeit erledigt hatte. Und dabei feststellen durfte, dass alte Männer bei zu viel Gartenarbeit schnell »Schmerzen am Überall« bekommen. Und damit war die 19. Trainingswoche 2023 dann auch schon wieder Geschichte …

Zahlen der Woche

DatumStreckePaceDauerKalorien
08.05.202313,03 km6:08 min/km1:19:491.009 kcal
09.05.202322,96 km5:53 min/km2:15:131.784 kcal
11.05.202323,19 km5:27 min/km2:06:161.762 kcal
13.05.202312,05 km6:12 min/km1:14:38919 kcal
14.05.202334,01 km5:50 min/km3:18:312.699 kcal
Summe105,24 km5:50 min/km10:14:278.173 kcal

Bilder der Woche

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