Flugfeldumrundung, Crescendolauf & endlich etwas mehr Tempo
Die vergangene Woche begann mit einem Brückentag und damit auch mit einem »Lauf außer der Reihe«. Ich bin also mit meiner Frau ihre tägliche Runde gelaufen, ganz gemütlich und wie immer, wenn ich mit ihr unterwegs bin, ohne Blick auf die Uhr. Ich hatte ja schon einmal erwähnt, dass diese ruhigen Läufe ganz gut sind, weil ich danach für gewöhnlich deutlich besser unterwegs bin. Und so war es dann auch diesmal.
Am Dienstag, dem »Tag der Deutschen Einheit«, ging es dann, wie immer dienstags, auf eine etwas längere Runde. Ich hatte mir dazu bei Komoot ganz grob angeschaut, wo ich am besten entlang laufe, um am Ende die für den Dienstag übliche Distanz irgendwo leicht oberhalb des Halbmarathons zu bekommen. Nach Kladow und dann über den Ritterfelddamm und die Potsdamer Chaussee, soviel wusste ich von früheren Läufen. Aber ich wollte anstelle des ungemütlichen Ritterfelddamms lieber den Geh- und Radweg entlang des Golfplatzes nehmen. Den kannte ich schon aus der anderen Richtung und fand ihn ganz angenehm zu laufen.
Crescendolauf?
Um dann auf die richtige Distanz zu kommen, musste ich noch eine kleine Schleife Richtung Seeburg hinlegen, was aber gut passte, denn dort wollte sich meine Frau mit mir treffen und gemeinsam wieder heimwärts laufen. Der Lauf selbst war dann, das ergab sich irgendwie von selbst, so eine Art »durcheinandergewürfelter Crescendolauf«. Denn wo man sonst ja bei jedem Drittel etwas schneller wird, lief ich das erste Drittel in vergleichsweise »normalem« Tempo, das zweite Drittel deutlich zügiger und das letzte Drittel dann nicht besonders schnell, sondern besonders langsam. Wobei natürlich das langsame Auslaufen auch irgendwie zum Crescendo gehört.
Und da der Crescendolauf ja für gewöhnlich dem Tempotraining dient, zeigte sich am Donnerstag prompt der Erfolg. Denn am Donnerstag war ich ebenfalls zu Hause und habe deshalb einfach die Runde um das Flugfeld erneut gedreht. Und die lief dann richtig flott. Über den Halbmarathon noch mit etwa 5:33 min/km und dann die letzten Kilometer etwas ruhiger auslaufen.
Aber zugegeben, es könnte auch an den neuen Schuhen gelegen haben. Nachdem ich neulich erst ein Paar On Cloudstratus nach 1.100 km ausgesondert hatte, wurde das Portfolio durch ein weiteres Paar Hoka Clifton 9 ergänzt. Und die kamen am Donnerstag das erste Mal zum Einsatz.
Wer trainiert schon gern nach Plan? Ich jedenfalls nicht und bin damit bisher sehr gut gefahren, ähh, gelaufen! 😉
Icke selbst.
Wobei das alles natürlich mehr oder weniger versehentlich geschehen ist, denn wer hier regelmäßig liest, der weiß ja auch, dass ich mein Training »frei Schnauze« laufen lasse und nicht viel auf sportwissenschaftlich fundierte Trainingsmethoden gebe. Einfach, weil ich keine Lust darauf habe und obendrein sowieso keine Rekorde brechen möchte und werde. Ja, okay, ein wenig Bahntraining habe ich mir schon für den kommenden Winter vorgenommen. Aber auch das eher deswegen, weil es zwischendurch immer mal wieder eine sehr angenehme Art zu laufen ist.
Allein unterwegs
Am Wochenende stand zunächst das obligatorische Programm auf dem Plan. Aber der Plan geht ja nicht immer auf und so fiel am Samstag meine Frau aus. Nicht, dass sie nicht auch laufen gewesen wäre, aber für sie blieb es bei einer kurzen Runde, weshalb ich unsere Runde über die Rieselfelder Karolinenhöhe allein machte. Das nutzte ich dann auch, um immer mal wieder ein wenig von der üblichen Strecke abzuweichen. Und weil ich schon um 4 Uhr gestartet bin, also zwei Stunden früher als sonst am Samstag, durfte ich unterwegs auch in jede Menge Augen, zumeist von Füchsen, aber auch von Waschbären, schauen.
Am Sonntag war dann, nach zwei Wochen Pause, eine Runde mit meinem Laufbuddy Thomas geplant, der dann aber kurzfristig die Pause verlängern musste. Also bin ich allein gestartet. So rein wettertechnisch sah es dabei zunächst weniger gut aus, denn es hatte die ganze Nacht geregnet und morgens war noch alles hässlich grau. Bis kurz vor Sacrow blieb es dann auch so, aber als ich in den Schlosspark abbog, lichtete sich das Grau langsam.
Der Mann mit dem Hammer
Direkt danach entwickelte sich ein wunderschöner Herbsttag mit jeder Menge Sonne. Das war es dann aber auch schon, denn sportlich entwickelte es sich ziemlich gegenläufig. Nachdem es ja schon am Samstag ziemlich flott zur Sache gegangen war, startete ich Sonntag mit einer Pace um die 5:30 min/km. Das zog sich dann auch ganz locker über die ersten 10 Kilometer hin. Danach wurde es etwas anstrengend und ich nahm ein wenig Tempo raus. Damit lief es dann recht gut, aber bei Kilometer 23 war es dann so weit: Irgendjemand zog den Stecker.
Zack, die Luft war raus und keine Kraft mehr da. Aber auch das kommt vor und so machte ich eben immer mal wieder eine kleine Pause, ging gelegentlich ein paar Meter und ließ in Sachen Tempo ebenso deutlich nach. Damit war dann auch noch ein kleiner Umweg drin, der mich zur Packstation führte. Und als wäre es nicht genug, dass mich mitten im Lauf die Kraft verlassen hatte, war die Packstation dann auch noch im Wartungsmodus und der Umweg somit umsonst. Hach ja, es ist doch immer wieder schön, wenn man etwas zum jammern hat … 😆