Trainingstagebuch

Wintereinbruch, Begegnung mit der POII7FI & eine ruhige Urlaubswoche

Ich hatte eine Woche Urlaub, den wir „aus Gründen“ zu Hause verbracht haben. Und diese Urlaubswoche fing schneeweiß an. Was kein Wunder ist, denn es schneite. Und das für Berliner Verhältnisse nicht wenig. Der Schnee war glücklicherweise schön pappig, so dass er sich super und ohne wegzurutschen laufen ließ. Allerdings sah mein Laufen auf den ersten Kilometern mal wieder etwas seltsam aus, denn noch immer macht das rechte Bein Probleme. Aber hier kam der Schnee dann quasi als Alibi zu Hilfe, denn falls jemandem mein Geeier aufgefallen wäre, hätte er es garantiert auch vermeintliche Schneeglätte geschoben. 😉

Radwegbeschilderung in Engelsfelde

Allerdings hat die weiße Pracht auch ihre Nachteile, denn das Zeug schmilzt irgendwann und da wir tagsüber Temperaturen deutlich über null Grad hatten, verwandelte sich alles schnell in Matsch, der dann nachts wieder gefror. Das bedeutete dann glatte Wege bei der morgendlichen Runde. Zumindest auf dem Berliner Teil, denn dort wird, auch wenn sogar ein Stück des meistbefahrenen Radweges zwischen Kladow und Spandau dabei ist, allem, was nicht für Autos ist, keine Bedeutung beigemessen.

Anders im Landkreis Havelland, wo noch am gleichen Vormittag die Räumfahrzeuge unterwegs waren. Und das, obwohl der Radweg mit „Kein Winterdienst“ beschildert ist. So unterschiedlich kann das sein. Aber vielleicht sieht man es in Spandau ja noch nicht als Bodenfrost und traut Radfahrern und Fußgängern ganz besondere Fähigkeiten in Sachen radeln oder laufen aus Glatteis zu. Who knows …

Von Bodenfrost spricht man erst dann, wenn beim Hochheben des Dackels noch ’ne Gehwegplatte mit dranhängt.

Regeneration in Bewegung

Wer einen Blick auf die Zahlen der Woche wirft, wird feststellen, dass diese Woche quasi Streakrunning angesagt war. Hintergrund sind auch hier die noch immer vorhandenen Schmerzen im rechten Oberschenkel. Mehrere kurze Läufe sind da wesentlich entspannter als wenige sehr lange. Und so habe ich meine Urlaubswoche einfach genutzt und habe jeden Tag meine Frau auf ihrer obligatorischen Runde von der Wilhelmstadt nach Seeburg begleitet.

Diese Runde führt übrigens an einigen Schauplätzen aus meinem letzten Krimi „Menschenfischer“ und meinem ersten Krimi „Die Seeburg-Verschwörung“ vorbei. Streng genommen sogar an Schauplätzen aller meiner Krimis, denn die ersten drei haben viel mit der Haveldüne zu tun, immerhin lebt eine der Protagonistinnen dort. Soviel Werbung sei dafür erlaubt, gelle?! 🙂

Im Anschluss an die morgendliche Runde nach Seeburg ging es dann jeweils entweder aufs Sofa, die Beine hochlegen, oder in die Sauna, ordentlich schwitzen und die Muskeln gut durchwärmen. Alles in allem also sozusagen aktive Regeneration.

Einzig am Sonntag ging es wieder auf die gewohnte Runde, sprich, meine 30 km lange Runde über Groß-Glienicke und Seeburg. Allerdings kam diesmal trotz vorheriger Pflichtbanane und ausreichend Getränken der Mann mit dem Hammer. Bei etwa Kilometer 26 schlug er zu und machte das letzte Stück enorm anstrengend. Aber auch das kommt vor und deswegen wird auch nicht aufgegeben, schließlich will man das beim Wettkampf ja auch nicht tun. Deshalb halte ich es schon für wichtig, dem Kopf auch im Training zu zeigen, dass es funktioniert. 🙂

Zu Hüüülf, die #POII7FI!

Zweimal ergab es sich in dieser Woche, dass uns auf dem Rückweg ein Radfahrer überholte. Jedes Mal klingelte er freundlich in größerem Abstand, sodass man sich gut darauf vorbereiten konnte, dass gleich ein Radler vorbeifährt. Und dass man Platz machen kann, wofür er sich stets nett bedankte. Beim zweiten Mal fragte meine Frau dann, ob die Polizei denn ihre Jacken privat tragen dürfe.

Ähh, Polizei? Bis es bei mir klingelte. Der Radfahrer trug eine Jacke aus dem glckskind-Shop, die den Aufdruck „POII7FI“ trägt. Ich selbst habe das als Aufkleber auf einem meiner Fahrradhelme und es hält Autofahrer tatsächlich ein Stück weiter entfernt, zumindest bis sie begreifen, dass sie da etwas anderes gelesen haben, als tatsächlich geschrieben steht.

Da diese Klamotten bei Fahrrad-Twitter ganz gut verbreitet sind, sagte ich dann, ich werde mal bei Twitter nachfragen, wer das war. Da lässt sich doch bestimmt herausfinden, um wen es sich bei diesem netten Radler handelt. Und tatsächlich, noch am selben Tag zeigte sich, dass es sich um einen Twitterer handelte, der den Weg fast jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit nutzt. Erstaunlich, wie klein die Welt manchmal ist. 🙂

Enttarnter Bösewicht

Kurz noch einmal zum Thema Schmerzen: Bisher war ich ja der Meinung, es wäre ein reines Adduktorenproblem. Nun hat aber mein Physiotherapeut herausgefunden, dass es doch eher der Schneidermuskel (Musculus Sartorius) ist, der die heftigen Zicken macht. Und weil der so herrlich über den ganzen Oberschenkel „gewickelt“ ist, hat er quasi anderen die Schuld in die Schuhe geschoben.

Der Musculus sartorius (lat. für „Schneidermuskel“) ist einer der vorderen Skelettmuskeln des Oberschenkels. Der schlanke Muskel zieht von der Spina iliaca anterior superior am Darmbein des Beckens über die Vorder- und Innenseite des Oberschenkels bis hin zur Innenseite des Schienbeines, genauer zum Pes anserinus superficialis.

Wikipedia: Musculus sartorius

Nun denn, im Grunde ist mir ja völlig Wumpe, wer denn nun schuldig ist, solange ich die Schmerzen auch wieder loswerde, aber es zu wissen ist ja auch nicht schlecht. Zumal es die Eigenbehandlung, die ja ohnehin immer parallel zur Behandlung durch den Fachmann erforderlich ist, deutlich zielgerichteter und damit effizienter macht. Erstaunlich ist dabei, was für Verrenkungen nötig sind, um die vordere Oberschenkelmuskulatur zu dehnen. Und ohne Dehnen kommt man nun mal nicht aus dem Schmerz, zumindest nicht ohne Trainingspause und die wäre gerade eher ungünstig für mich.

Grundsätzlich brachte diese Erkenntnis jetzt den Vorteil, dass sowohl mein Physiotherapeut als auch ich ganz gezielt behandeln können und die Schmerzen seither deutlich nachgelassen haben. Und ich bin guter Dinge, dass sie bald komplett Geschichte sind.

Zahlen der Woche

DatumStreckePaceDauerKalorien
06.02.202311,94 km6:23 min/km1:16:12972 kcal
07.02.202312,64 km6:24 min/km1:21:021.012 kcal
08.02.202311,89 km6:19 min/km1:15:06956 kcal
09.02.202312,32 km6:22 min/km1:18:25961 kcal
10.02.202311,54 km6:23 min/km1:13:44913 kcal
11.02.202311,6 km6:15 min/km1:12:32923 kcal
12.02.202330,01 km5:49 min/km2:54:352.437 kcal
Summe101,94 km6:12 min/km10:31:367.274 kcal

Bilder der Woche

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