Was die Windrichtung mit Waschbären zu tun hat
Manchmal passt es wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. So auch in dieser Woche. Denn erst am letzten Sonntag hatte ich mich mit meiner Frau über die regelmäßigen Begegnungen mit allerlei Tieren unterhalten, die man zwangsläufig hat, wenn man in aller Frühe unterwegs ist. Ihr geht es da ja nicht anders als mir. Und dabei kamen wir dann auch darauf, dass es so Tage gibt, an denen man ganzen Zoos begegnet und andere Tage, an denen man kein einziges Tier zu Gesicht bekommt.
Und so stellte ich dann die These auf, dass es bei mir an der Windrichtung liegen muss. Denn kommt der Wind aus östlicher Richtung, habe ich ihn bei meinen Läufen unter der Woche zunächst von vorn. Dieser Vorteil, gepaart mit der morgendlichen Dunkelheit, sorgt dann dafür, dass ich jeder Menge Tiere begegne. Kommt der Wind hingegen aus westlicher Richtung, bemerkt mich die lokale Tierwelt schon lange bevor ich ihr zu nahe kommen kann und versteckt sich.
Und genau das trat dann in dieser Woche ein. Am Dienstag kam der Wind aus nordöstlicher Richtung, er konnte mich also nicht weiter verraten. Und so liefen mir dann jede Menge Karnickel, Füchse und vor allem Waschbären über den Weg. Gerade letztere sind immer ziemlich witzig, denn wenn sie neben dem Weg im Baum sitzen und man sie mit Kopflampe direkt anschaut, bleiben sie ganz neugierig am Stamm sitzen. Nur herunter locken lassen sie sich nicht. Schade eigentlich. Mancherorten hier in Berlin sind die kleinen Racker deutlich zutraulicher, als an meiner Laufstrecke.
So sieht man bspw. an der Rohrdammbrücke zuweilen ein paar Waschbären, die dort fast täglich von Anglern gefüttert werden. Da sie aber nun nicht zwischen Anglern und Nichtanglern unterscheiden können – Wie auch? – kommen sie zu jedem Menschen, dem sie dort begegnen. Ganz in der Hoffnung auf Futter. Und dabei lassen sie sich sogar streicheln.
Tja, und am Donnerstag drehte der Wind dann und kam aus West. Was dann dazu führte, dass ich bis auf ein Kaninchen, das eilig meinen Weg kreuzte und einen einzigen unaufmerksamen Waschbären am Wegesrand keine Tiere zu Gesicht bekam. Kurzum, meine Erklärung hatte direkt ins Schwarze getroffen. Leider. 🙁
Dafür regnete es am Donnerstag immer mal wieder. Nicht dramatisch viel, sondern angenehmer Landregen und genau den mag ich ja beim Laufen. Das entschädigte dann schon ein wenig für die ausbleibenden tierischen Begegnungen.
Und wieder ein ruhiges Wochenende
Das Wochenende gestaltete sich noch einmal sehr ruhig. Mein durch den Sturz beim Mauerweglauf geprelltes Wadenbein zwickte noch mächtig, also bin ich nicht nur Samstag, sondern auch Sonntag nur auf kurzer Distanz unterwegs gewesen. Samstag gab es dann die obligatorische Runde mit meiner Frau, die diesmal ein wenig früher als sonst startete. Noch vor Sonnenaufgang sind wir los und durch die Dunkelheit gelaufen.
Das ist an der Havel echt toll, denn durch den Verlauf in Nord-Süd-Richtung kann man dabei den Sonnenaufgang über dem Wasser genießen. Das blieb uns allerdings noch durch die eben besonders frühe Stunde verwehrt. Der Sonnenaufgang begann erst, als wir schon über die Rieselfelder Karolinenhöhe liefen, die morgens früh, jetzt so kurz vor dem Herbst, noch dicht im Nebel liegen. Aber auch dieses Schauspiel ist richtig toll anzusehen: Die aufziehende Sonne drückt den Nebel nach und nach herunter und über der dabei entstehenden Nebelbank kann man immer mehr Vegetation erkennen und darüber der morgendlich-rötliche Himmel.
Am Sonntag sollte es dann ja eigentlich ein etwas längerer Lauf werden, immerhin steht ja in drei Wochen der BMW Berlin Marathon auf dem Programm. Theoretisch dürfte der auch kein Problem darstellen, aber so im Nachgang zum Mauerweglauf fühlen sich meine Beine aktuell so ab Kilometer 20 ein wenig wie Beton an, da muss also noch etwas Strecke ins Spiel gebracht werden.
Allerdings war da ja auch noch die Sache mit dem Wadenbein und deshalb, wie eben ja schon geschrieben, habe ich auch Sonntag eine kürzere Distanz gewählt. Wieder war ich mit meiner Frau unterwegs, allerdings sind wir dann in Gatow einen Weg später in die Rieselfelder Karolinenhöhe abgebogen. Und auch in den Rieselfeldern sind wir anders als gewohnt gelaufen.
Es ging nicht wie sonst direkt quer auf die andere Seite, sondern wir liefen ein wenig kreuz und quer durch den Sonnenschein. Und am Ende, kurz bevor wir wieder zu Hause waren, ging es dann noch eine Extrarunde durch den Spandauer Südpark, um die Sache auf 15 Kilometer rund zu machen. Das musste genügen und immerhin sind ja noch zwei Wochenenden vor dem Marathon, an denen dann noch der eine oder andere Kilometer mehr gemacht werden kann.
Und sonst so?
Der Marathon ist übrigens nicht, wie zunächst gedacht, die letzte Veranstaltung für dieses Jahr, denn wir haben uns vergangene Woche noch für den Sportscheck RunBLN angemeldet. Zuerst hatten wir ja noch den Halloween-Run in der Jungfernheide ins Auge gefasst, bei dem man mit netter Verkleidung durch den nächtlichen Park flitzen darf, aber auch der Sportschecklauf ist in diesem Jahr eine »Night-Edition« und das lockte schon sehr. Außerdem ist der Halloween-Run dieses Jahr nicht direkt auf Halloween und so stand die Entscheidung schnell fest. Wir werden also Ende Oktober noch auf dem Tempelhofer Feld ein Ründchen laufen. 🙂