Trainingstagebuch

Milde Temperaturen, Wildschweine & zweimal Mauerweg

Nachdem wir ja letztes Wochenende in Magdeburg unterwegs gewesen sind, hatte ich Montag freigenommen, quasi als Erholungstag nach dem anstrengenden Wochenende. Und die Erholung begann mit einer Runde am Mauerweg, denn ein freier Tag will ja adäquat genutzt werden. Und da meine Frau ja ohnehin läuft – so vong 1 Streakrunning her – nahmen wir wieder den alten Gutspark Kladow als Treffpunkt ins Visier.

Allerdings habe ich früh mal wieder gebummelt und bin somit fast 10 Minuten zu spät los. Also hieß es, Gas geben und somit möglichst viel von der verlorenen Zeit wieder herausholen, damit meine Frau nicht zu lange warten muss. Blöd nur, wenn man dann andauernd stehenbleibt, um Fotos zu machen, dann ist es nämlich Essig mit dem Aufholen. Ich kam dann auch tatsächlich zu spät, aber das hatte auch noch einen ganz anderen Grund, der mir allerdings erst am Sonntag aufgefallen ist.

So von der sportlichen Seite her, war der Lauf dann, wie üblich bei dieser Variante, auf der ersten Hälfte etwas flotter, auf der zweiten dann recht ruhig. Wobei die Ruhe eher gering war, denn meine Frau hatte es irgendwie eilig und lief schneller als üblich. Ich hatte damit allerdings nicht gerechnet und das in Verbindung mit der Eile auf der ersten Hälfte machte es auf den letzten Kilometern tatsächlich noch anstrengend.

Damit waren dann auch Dienstag früh auch die Beine ein wenig schlapp, weshalb ich den Dienstagslauf auch ein wenig langsamer anging. Ursprünglich hatte ich nämlich vor, unter 5:30 min/km zu bleiben, das dann aber sehr schnell verworfen und die Runde einfach nur möglichst gleichmäßig abgespult. Denn langsameres Laufen ist erlaubt, Abkürzungen sind es hingegen nicht. Klar, oder? :mrgreen:

Allerdings wurde es nach und nach besser und die Beine lockerten sich, sodass ich die Runde am Ende doch mit einer recht brauchbaren Zeit hinter mich bringen konnte. Deutlich besser wurde es dann am Donnerstag. Der Tag begann schon richtig mild, auf der Fahrt mit dem Fahrrad zur Arbeit kam ich ordentlich ins Schwitzen, was jedoch nicht an zu viel Gestrampel lag, sondern an der Kleidung. Also habe ich dann beim Lauf die langen Sachen gleich im Schrank gelassen und bin kurz-kurz losgelaufen.

Unterwegs begann es zwar ein wenig zu nieseln, aber die milden Temperaturen sorgten dafür, dass es auch in kurzen Klamotten nicht unangenehm wurde. Außerdem hatten die Temperaturen noch für etwas anderes gesorgt: Endlich zeigten sich mal wieder allerlei Tiere auf der Strecke. Jede Menge Kaninchen, Füchse und ein paar Wildschweine waren zu sehen. Lediglich Waschbären und der Dachs hielten sich noch gut versteckt. Und beim Thema Wildschweine gab es in dieser Woche ohnehin mal einen echten Lichtblick.

Wildschweinalarm!

Ich hatte ja schon an anderer Stelle davon geschrieben, dass ich es unmöglich finde, wenn immer wieder erzählt wird, wie unheimlich gefährlich so ein Wildschwein doch ist. Und dass man am besten schon die Beine in die Hand nimmt, wenn das Viech sich nur auf 1000 Meter nähert. Was natürlich absoluter Unfug ist. Im Tagesspiegel war nun endlich mal ein Artikel, der richtig entspannt mit dem Thema umgeht und nicht nur darüber berichtet, dass Wildtiere in der Stadt inzwischen völlig normal sind, sondern auch ein paar Worte zum Umgang mit Wildschweinen liefert.

Unter anderem wird eben erklärt, dass man einfach stehen bleiben und Geräusche machen, bestenfalls etwas reden oder meinetwegen auch singen soll. Und den Schwarzkitteln einen Fluchtweg lassen soll. Dann hauen die schon ab.

Viele Menschen werten es als Angriff, wenn das Tier ein paar Meter auf einen zurennt und dann stehenbleibt. „Das ist aber eine reine Drohgebärde. Sie haben selbst Angst und wollen es mit diesem Imponiergehabe überspielen – das kennen wir ja von Jugendlichen auch.“

Tagesspiegel – Wildtiere in Berlin (hinter Paywall)

Somit war das ein wirklicher Lichtblick, an den ich dann auch noch einmal denken musste, als mich ein paar Grunznasen aus dem dunklen Gestrüpp anschauten.

Da jetzt innerhalb der einen Woche dreimal eine etwas längere Distanz erledigt war, stand Samstag nur eine ziemlich kurze Runde auf dem Programm. Also nahmen wir, am Samstag war ich ja selbstverständlich wieder mit meiner Frau unterwegs, die »Grüne Runde« an Angriff, die in unserem Standardstreckensammelsurium die zweit Kürzeste darstellt. Einfache 10 Kilometer, schön über die Rieselfelder Karolinenhöhe und weil es viel über sandige Wege geht, komplett ohne jeglichen Tempoanspruch.

Natürlich war die im Laufe der Woche zurückgelegte Distanz nicht der einzige Grund, auch stand mal wieder Saunatag auf dem Programm, was ja für gewöhnlich eine kürzere Runde bedeutet.

Am Sonntag haben wir dann die Woche beinahe so beendet, wie sie begann. Ich habe mich nämlich auf den Weg zur Mauerwegrunde gemacht und dann am Alten Gutspark Kladow meine Frau eingesammelt. Nur dass wir dann nicht auf direktem Wege heimwärts gelaufen sind, wie wir es am Montag getan hatten, wir sind diesmal zunächst über Groß-Glienicke nach Seeburg und dann nach Hause. Wobei sich das nur enorm weit anhört, tatsächlich sind es gerade mal vier Kilometer mehr.

Dabei fiel mir dann auch, eingangs schrieb ich es ja schon, mein Fehler auf, der am Montag dazu führte, dass ich viel zu spät am Treffpunkt war. Oder meine Frau zu früh. Ich hatte nämlich lediglich die jeweiligen Startzeiten, also den Zeitpunkt zum Loslaufen für mich und die Busabfahrt meiner Frau, entsprechend verschoben. Und dabei nicht bedacht, dass sie ja, wenn es später losgeht, einen ganz anderen Bus nehmen muss, der auch noch eine viel kürzere Fahrzeit hat. Also ganz klassisch selbst hereingelegt. Grmpf!

Dafür war der Lauf am Sonntag richtig angenehm. Der erste Abschnitt, der ja für gewöhnlich immer flotter angegangen wird, lief dann mit dem schon für Dienstag avisierten Tempo, also unter 5:30 min/km. Und dennoch kam ich recht entspannt am Treffpunkt an. Sogar pünktlich auf die Minute, trotz einiger Fotopausen. Und die waren durchaus nötig, denn dank des wolkenlosen Himmels gab es morgens echt tolle Farben am Himmel und anschließend, als wir gemeinsam in Richtung Seeburg unterwegs waren, einen richtig tollen Sonnenaufgang.

Am Ende der Woche standen dann 123,83 Kilometer auf der Wochenrechnung. Womit dann der Durchschnitt auch wieder im Lot war, nachdem es in der Vorwoche »nur« 88,88 gewesen sind. Dafür dürfen dann am Sonntag den Rest des Tages die Beine aber auch verdient auf dem Sofa hochgelegt werden. 🙂

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