Doppelter Frühstart & die unendliche Weite der Beelitzer Spargelfelder
In der letzten Woche stand Fortbildung auf dem Programm, weshalb ich meine Läufe unter der Woche von zu Hause aus starten musste. Um danach noch Zeit für Dusche und Frühstück zu haben, auch das musste noch zu Hause erledigt werden, ging es dann besonders früh los. Kurz vor halb zwei, also noch eine Stunde früher als sonst.
Und weil damit ohnehin alles ganz anders war, habe ich auch mal eine ganz andere Strecke genommen. Nachts ist es an der B5 und auf den umliegenden Landstraßen ja noch recht ruhig, weshalb ich Falkensee als grobe Ziel ausgesucht habe. Immer an der B5 entlang bis Dallgow und dann rüber nach Falkensee.
Vom dort aus wollte ich Richtung Spandauer Altstadt weiter, stellte aber recht schnell fest, dass die Strecke nur in meiner Vorstellung weit genug war. 30 Kilometer sollten es schon werden, also habe ich kurz vor der Stadtgrenze zu Beginn noch einmal den Blinker gesetzt und bin Richtung Seeburg.
So passte die Distanz fast und vor allem kam mir auf dieser Route am Ende noch meine Frau entgegen. Gemeinsam ging es dann heimwärts, wo ich allerdings noch eine Runde im Südpark drehe, um die 30 zu schaffen. Unnötig, wie ich zu Hause feststellen durfte. Meine Uhr hatte wohl auf der B5 kurzzeitig „den Anschluss ins All verloren“. Der erste Kilometer wirkte auf der Karte sehr lang und nach Neuberechnung der Distanz zeigte sich dann, dass er doppelte Länge hatte. Nach der Neuberechnung passte dann auch die Pace, die mit zuerst zu langsam erschien, wieder. Technik eben. 😕
Donnerstag gab es das gleiche Spiel und weil es so schön gepasst hatte, nahm ich mit wieder die gleiche Route vor, wie schon Dienstag. Das hatte auch gleich den Vorteil, dass meine Frau nun wusste, wann ich etwa wo vorbeikomme und sie mir gezeigt entgegen laufen konnte.
Kleiner Pieps, große Wirkung
Auf der B5 gab es dann zur Abwechslung mal wieder eine Begegnung mit Wildschweinen. In Staaken stand plötzlich eine ganze Rotte vor mir auf dem Weg. Ich hielt fix an und kramte mein Handy heraus. Mit gut 15 Metern Abstand war ich für gute Fotos aber noch zu weit. Um sie nicht zu verscheuchen, beschloss ich, vorsichtig auf die andere Fahrbahnseite zu schleichen und mich den Borsties von dort zu nähern.
Das klappte auch gut, allerdings meinte meine Uhr, just als ich mit dem Knipsen begann, dass ich wieder laufe. Sie beendete den Pausenmodus mit einem Piepser. Und genau den hörte die Leitbache. Sie sah auf, erblickte mich und grunzte eine Warnung. Und in weniger als einer Sekunde waren sieben Bachen und etliche Frischlinge wie vom Erdboden verschwunden. Zack, einfach weg.
Der obligatorische Lauf am Samstag führte wieder über die kurze Distanz. Diesmal aber nicht, weil Sauna auf dem Plan stand. Die wäre zwar dran gewesen, aber durch den ersten Mai ergab sich die Gelegenheit für ein verlängertes Wochenende und das wollten wir nutzen, um hinaus ins Grüne zu fahren. Also wurde nur fix die Pflicht erledigt. Die lohnte sich aber, denn wir hatten während des Laufes einen wirklich schönen Sonnenaufgang, der auch immer wieder zum anhalten und fotografieren „zwang“. 😉
So einen tollen Sonnenaufgang hielt auch der Sonntag bereit. Wir waren bei Beelitz meine Eltern besuchen. Um pünktlich zum Frühstück wieder zurück zu sein, brach ich gegen 4 Uhr zu einer Runde über die Spargelfelder auf. Von Busendorf ging es über Fichtenwalde Richtung Beelitz und dann weiter über Borkheide zurück. Auch die Runde hat fast genau 30 Kilometer, passte also prima.
Polizeieinsatz
Auf der Runde begegnete ich zunächst niemandem. Klar, Sonntag früh um vier ist auf dem Dorf Totentanz angesagt. In Fichtenwalde kam dann aber ein Auto mit Fernlicht auf mich zu. Irgendwann blendete der Fahrer ab und wurde deutlich langsamer. Etwas später dann, kurz bevor er mich oder ich ihn erreicht hatte, fuhr er in eine Einfahrt. Im Licht meiner Kopflampe sah ich dann, dass es sich um einen Einsatzwagen der Polizei handelt.
Er wendete und fuhr dann neben mir her. Das ging etwa 300m so, während denen der Beifahrer intensiv funkte oder telefonierte. Plötzlich wirkten die Polizisten sehr entspannt, lachten und fuhren davon. Inzwischen weiß ich, dass es in letzter Zeit in Fichtenwalde vermehrt Einbrüche gegeben hat und deshalb eine Art „Bürgerwehr“ auf alles Verdächtige achtet. Und nun war da „ein Unbekannter mit Taschenlampe unterwegs“, weshalb sofort die Polizei gerufen wurde. 😅
Hinter Beelitz erwartete mich dann besagter toller Sonnenaufgang. Über den endlos wirkenden Spargelfeldern ließ die aufgehende Sonne den Himmel förmlich brennen. Durch ein paar Wolken kam noch eine gehörige Portion Dramatik hinzu, weshalb ich gleich mehrfach anhalten musste, um das zu fotografieren.
Auf dem Rückweg über Borkheide kam mir dann meine Frau entgegen, so dass wir den letzten Abschnitt dann wieder gemeinsam liefen. Erstaunlich war dabei, dass am Ende immer noch eine Pace von 5:38 min/km herauskam. Normalerweise lassen wir es dann ja eher geruhsam angehen und der Schnitt sinkt deutlich ab. Diesmal war dann aber auch meine Frau etwas flotter unterwegs und meine Pace auf dem ersten Abschnitt lag auch deutlich unter dem Plan. Nun ja, manchmal läuft es eben. 🤓
3 Kommentare
Markus
You replied to this comment.
schrottie
„Bekloppt sein“ ist ja sowieso relativ. 🤓
Pingback: