Events,  Trainingstagebuch

Der Rest des langen Wochenendes, eine kurze Arbeitswoche & ein rosarotes Laufevent

Die Woche begann noch in den Beelitzer Spargelfeldern, wo wir ja zum verlängerten Wochenende waren. Der 1. Mai ist schließlich ein Feiertag. Ein Feiertag ist, für diejenigen, die das nicht wissen, ein ganz normaler Wochentag, an dem man trotzdem nicht arbeiten muss. Also quasi ein ganz normaler Tag im Leben des Volker Wissing. Aber das ist nochmal ein ganz anderes Kapitel. 😉

Jedenfalls hatte ich die Gelegenheit und ein paar Überstunden genutzt, um Montag und Dienstag auch freizumachen. Sonntag hatte ich, wie schon letzte Woche geschrieben, einen etwas längeren Lauf gemacht, weshalb es geruhsamer in die Woche starten sollte. Am Montag haben wir einfach nur eine Runde um die Spargelfelder zwischen Busendorf, Kanin und Klaistow gedreht. Und dabei wieder in Erinnerung gebracht bekommen, dass es im Brandenburgischen echt viel Sand gibt. Die Runde war eine schöne Schinderei durch Zuckersand ohne Ende.

Da war es Dienstag zunächst etwas einfacher. Es ging zwar wieder durch den Sand auf den Spargelfeldern los, dann aber durch den Wald in Richtung Kolpinsee. Die Waldwege sind zwar streckenweise auch ziemlich sandig, aber in der Summe ging es schon ganz gut. Für den See hatte ich ein Handtuch eingepackt und auch wenn die Temperaturen deutlich niedriger waren, als noch einen Tag vorher, wollte ich in den See hopsen. Aber als wir dann an der Badestelle ankamen und nur ein kurzes Foto machten, wurden wir von Milliarden Mücken überfallen und fast aufgefressen, sodass ich das Vorhaben mit dem Baden verwarf und wir fluchtartig den See verließen.

Noch am Dienstag sind wir dann wieder heimwärts, damit wir am Mittwoch nicht in das Feiertagschaos der Stadt geraten. Und um den Feiertag etwas ruhiger angehen zu lassen, haben wir nur die »Grüne Runde« in Angriff genommen, die dann aber irgendwie ein wenig eskalierte. Wir machten einen etwa größeren Bogen und landeten so im Bullengrabengrünzug. Damit wurde die Strecke dann schmale 8 Kilometer länger als sie eigentlich ist.

Am Donnerstag stand wieder laufen auf dem Programm, schließlich war das ein normaler Arbeitstag und da wird schließlich am Donnerstag immer gelaufen. Auf meiner Strecke am Hohenzollernkanal entlang wurde ich, wie so oft in letzter Zeit, von jeder Menge Lerchengesang begleitet. Und von Waschbären. Die wurden wahrscheinlich von den Lerchen geweckt und flitzten deshalb zu Hauf durch die Gegend. Nur leider nie lange genug, damit ich auch ein hübsches Foto machen konnte. Immer wenn ich das Handy raus hatte, waren die kleinen Racker auch schon wieder verschwunden.

Da hielt es ein kleiner Fuchs am Freitag ganz anders. Da hatte ich nämlich Homeoffice und der regelmäßige Leser weiß, dass dann natürlich auch gelaufen wird. Wir nahmen, wie in diesen Fällen üblich, die »Grüne Runde«. Als wir dabei dann die Straße 265 hoch sind, kam und besagter Fuchs entgegen. Und er sah in unserem Entgegenkommen keinerlei Anlass zur Flucht. Gemütlich marschierte er den Weg entlang. Ich nahm also das Handy raus und machte ein Foto, während meine Frau ein Hundeleckerli heraus kramte. Allerdings dauerte das zu lange, denn der Fuchs marschierte dann einfach weiter und ging gemütlich seines Weges.

Koro Frauenlauf 2024

Am Samstag musste ich dann allein laufen, denn für meine Frau stand der Koro Frauenlauf auf dem Programm. Ich hatte ja ursprünglich vor, dort auch mitzulaufen. Einfach mit Rock und Perücke verkleiden und ab dafür. Im Jahr 2019, als meine Frau das letzte Mal dort mitlief, waren ja so einige Männer auf diese Weise dabei. Ich habe also ganz nett bei SCC Events angefragt, ob das so erlaubt sei. Immerhin nahm ich an, dass man bei solcherlei Charity-Läufen ziemlich entspannt ist. War man aber nicht und es wurde mir nicht genehmigt.

Auch bei der Abholung der Startnummer wurde uns dann bestätigt, dass nicht nur bisher keine Männer eine Nummer abgeholt hatten und es in den letzten Jahren auch nicht mehr vorgekommen sein soll. Schade eigentlich.

Ich lief jedenfalls allein und habe dabei ganz planlos eine Runde kreuz und quer durch die nähere Umgebung gedreht. Ursprünglich wollte ich ja um den Gatower Flugplatz laufen, also eine gemütliche Halbmarathondistanz, aber schon in Gatow drehte ich in Richtung Rieselfelder ab und landete dann irgendwann in Seeburg. Von dort aus bin ich kurz zum Fort Hahneberg, das auch der Spielort meines dritten Wilhelmstadtkrimis ist. Dort habe ich ein paar Bilder gemacht und bin dann über den Weinmeisterhornweg heimwärts und landete am Ende auch wieder beim Halbmarathon. Und das mit einer Pace von 5:21 min/km, also deutlich flotter als geplant.

Nachmittags ging es dann ja zum Frauenlauf in die City. Wir hatten das ganz entspannt gesehen und sind möglichst spät hin. Ein grober Fehler, denn der Zugang zum Gelände war nur am Brandenburger Tor möglich, was für uns einen dicken Umweg bedeutete und wir mit jeder Menge Eile gerade noch eine Minute vor dem Start im Startbereich ankamen.

Ich bin dann noch hinter die Startlinie und kaum dass ich dort angekommen war, lief die riesige rosa Wolke auch schon los. Und weil alle gleich gekleidet waren, war es mir auch unmöglich, meine Frau in diesem Gewusel zu erkennen. Anschließend musste ich mich ordentlich beeilen, dass ich wenigstens rechtzeitig zum Zieleinlauf wieder am Ziel bin, also gute 500 Meter durch das Getümmel wieder zurück. Dabei bin ich noch in den Zieleinlauf geraten, weil die Ordner genauso verpeilt waren wie ich. Also wieder dort raus und dann auf der richtigen Seite der Absperrung weiter.

Und so schaffte ich es gerade noch rechtzeitig, um meine Frau kurz vor dem Zieleinlauf zu sehen, noch einmal anzufeuern und wenigstens ein Foto zu machen. Und ehe ich mich versah, war das Ganze auch schon wieder vorbei.

Abstecher nach Falkensee

Aber damit war das »Abenteuer Koro Frauenlauf« noch lange nicht vorbei. Wir saßen gemütlich in der Regionalbahn Richtung Spandau und unterhielten uns mit einer anderen Teilnehmerin über den Lauf. Dabei schaute ich dann auch einmal in die offizielle Ergebnisliste und stellte dort fest, dass meine Frau den 5. Platz in ihrer Altersklasse gemacht hatte. Tja, und während ich nun schwer damit beschäftigt war, mit diesem Ergebnis anzugeben, kam mir der Bahnsteig vor dem Zugfenster durchaus bekannt vor.

Ich las das Schild und darauf stand doch tatsächlich »Berlin-Spandau«. Eine Schrecksekunde später sprangen wir beide auf und stürmten zur Tür. Leider zu spät, denn der Zug rollte schon weiter. Und so mussten wir dann noch bis Falkensee durchfahren, denn an der nächsten Haltestelle, Berlin-Albrechtshof, hält eben nur die Regionalbahn und nicht der Regionalexpress. Wir hätten also locker zwei Stunden Wartezeit gehabt, während wir in Falkensee mit einem kurzen Sprint von einem Bahnsteig zum anderen noch den RE in Richtung Berlin bekamen. Kleiner Gag am Rande: Wir waren nicht die Einzigen, die in Spandau den Ausstieg verpasst hatten. 😀

Blieb eigentlich nur noch der Sonntag und wenn ich schon von Montag bis Samstag jeden Tag laufen war, konnte auch noch der Sonntag her. Und weil ich am Samstag am Weinmeisterhornweg einen richtig toll blühenden Rhododendronbusch gesehen hatte, sollte es noch einmal dort entlang gehen. Das klingt zwar erstmal komisch, aber hey, für einen tollen Anblick kann man schon mal einen extra Weg in Kauf nehmen.

Die Strecke hatte dann am Ende 15 Kilometer, die obendrein flotter als geplant abgespult wurden. Wegen der »Vollgasrunde« am Vortag wollte meine Frau ein wenig langsamer laufen, aber das gelang mal wieder nicht. Wir hielten unsere übliche Pace für gemeinsame Läufe, was meine Frau dann aber doch ein wenig forderte. Am Ende war sie wohl ganz froh, dass es nicht mehr Kilometer geworden sind.

Nun denn, damit war und ist die Woche erledigt. Kommende Woche geht es dann tatsächlich ins etwas spezifischere Training, denn der erste Longrun steht auf dem Programm. Und irgendwann wollte ich tatsächlich auch noch ein paar Intervalltrainings einbauen. Mal schauen, es sind ja noch 104 Tage bis zum Mauerweglauf.

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