Einsame Winternächte, eine unfreiwillige Laufpause & eine Planänderung
Der erste Trainingstag der Woche, wie üblich der Dienstag, war eine ziemlich einsame Nummer. Und das war gleich aus zwei Gründen seltsam. Der erste ist schnell erzählt: Eigentlich treffe ich bei jeder Laufrunde etliche Tiere. Füchse, Kaninchen, Waschbären, Wildschweine und dergleichen sind zu Hauf am Wegesrand. Ich schrieb ja schon öfter darüber. Und was gab es Dienstag zu sehen? Einen Fuchs und irgendwann noch zwei Kaninchen. Ja okay, ein Käuzchen war auch noch zu hören.
Der andere Grund ist beinahe ähnlich. Auf der Radfahrt zur Arbeit, direkt vor dem Lauf, hörte ich die aktuelle Podcast-Episode von »Peter und der Wald«. Darin erzählt Peter Wohlleben unter anderem von Tieren in der Stadt, davon, dass in der Stadt jede Menge davon leben und dass viele davon sogar vergleichsweise zutraulich sind. Was eben daran liegt, dass sie wissen, dass kein Jäger mit der Knarre um die Ecke steht und sie erschießen will. Und wenn man nun offenen Auges durch die Stadt läuft, sieht man jede Menge davon. Stimmt, so kenne ich das ja auch. Und ausgerechnet nach dieser Podcast-Episode renne ich 26 Kilometer durch die Stadt und sehe nur 3 kleine Viecher. Skandal! 😉
Auch am Donnerstag passte ein Podcast quasi wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, denn da hörte ich während meiner morgendlichen Runde um die Julius-Leber-Kaserne – inklusive leicht eskaliertem Hin- und Rückweg – eine der letzten Episoden des Runskills-Podcast. Dabei ging es neben dem Hauptthema »Mythen & Fakten zum Fettstoffwechsel« unter anderem um Nüchternläufe. Nun laufe ich ja generell vor dem Frühstück und damit quasi immer mehr oder weniger nüchtern. Allerdings habe ich mir angewöhnt, vor Läufen über 20 Kilometer wenigstens eine Banane vorneweg zu essen.
Genau diese Banane hatte ich am Donnerstag allerdings vergessen und so ging mir beim Hören des Podcasts durch den Kopf, dass ich ja sonst eigentlich nicht wirklich nüchtern laufe, heute jedoch ungewollt doch. Eben, weil besagte Banane zu Hause im Keller lag und nicht in meinem Bauch steckte. Und was wird dann beim Thema Nüchternlauf erwähnt? Dass ja manch einer vor dem Laufen wenigstens eine Banane ist, was nochmal ein ganz eigenes Thema wäre. Gespannt horchte ich auf, denn das interessierte mich ja nun enorm. »Aber das würde hier zu weit führen, also Themawechsel.« 😱
Ob ich je erfahren werden, was es so Besonderes mit der Banane vor dem Lauf auf sich hat?
Am Wochenende stand der Plänterwaldlauf auf dem Programm, bei dem ich für die 20 und meine Frau für die 5 Kilometer gemeldet waren. Um die damit »fehlenden« Sonntagskilometer zu kompensieren, haben wir am Samstag einfach anstelle der »Grünen Runde« mit ihren 11 Kilometern Strecke das »Gemischte Doppel« in Angriff genommen. Ich also wieder nach Kladow voraus, wo meine Frau dann mit dem Bus zum gemeinsamen Heimlaufen hinkam.
Rumms!
Nachdem ich ja letzte Woche noch meine Hoka Clifton 9 als besonders rutschsicher gelobt hatte, nahm ich Samstag völlig gedankenverloren die Hoka Bondi 8, immerhin sind die enorm weich und damit auch toll zu laufen. Woran ich nicht gedacht hatte, war der streckenweise noch immer liegende Schnee. Oder eher Schneematsch. Und bei Temperaturen um die 0 Grad Celsius wird das durchaus rutschig. Und so ergab sich dann in Gatow eine unfreiwillige Laufpause, als sich die Schuhe vom Thema Bodenhaftung verabschiedeten und ich volles Pfund auf die Fresse flog.
Zum Glück ist bis auf ein leicht angekratztes Knie nichts weiter passiert, weshalb die Laufpause tatsächlich auf die Zeit beschränkt war, die man zum Aufstehen und kurz schütteln braucht. Nicht auszudenken, was da eigentlich hätte passieren können.
Der letzte Wettkampf des Jahres?
Am Sonntag fand nun besagter Plänterwaldlauf statt. Allerdings ohne uns. 🤭 Das lag schlicht daran, dass die Wettervorhersage immer mehr Regen prophezeite. Für meine Frau hätte das bedeutet, nach ihren 5 Kilometern noch locker 1,5 Stunden im Regen zu stehen, bis ich dann auch endlich im Ziel bin. Dann noch umziehen und die Heimreise antreten. Das wollte ich ihr nicht zumuten und so haben wir uns kurzerhand dazu entschieden, das Rennen sausen zu lassen.
Anstelle dessen haben wir einfach die Runde vom Samstag wiederholt. Nur ein wenig flotter. Ich bin nämlich zunächst ein paar Minuten zu spät los und habe deshalb ein wenig mehr Tempo gemacht. Mit einer durchschnittlichen Pace von etwa 5:20 min/km ging es in Richtung Kladow. Ich habe es dann tatsächlich geschafft, die durch die Trödelei verlorenen Minuten herauszuholen und kam auf den Punkt zur Eintreffzeit des Busses meiner Frau in Havelhöhe an.
Allerdings hat der Bis das ganz anders gesehen. Weil kaum jemand mitfahren wollte, ist er an fast allen Haltestellen vorbeigebrettert und kam deshalb deutlich früher an, als der Fahrplan vorgab. Na super. Aber so hatte meine Frau Zeit, sich noch kurz aufzuwärmen, bis ich sie dann eingesammelt habe und wir uns auf den Heimweg machten.
Und so haben wir auf das Rennen verzichtet, dafür aber trotzdem einen schönen Lauf gehabt und dann den Schmuddelwettertag gemütlich daheim verbracht. 🙂