Trainingstagebuch

Eine irgendwie ziemlich trostlose Woche

Die achte Trainingswoche in diesem Jahr hatte es in sich. Nicht sportlich, eher so generell und überall. Als Erstes könnte ich natürlich übers Wetter jammern, denn es war nasskalt und es war windig. Dann gab es aber auch noch private Gründe, die mich dazu zwangen, eine Woche zu Hause zu bleiben. Deshalb gab es dann auch wieder das „einfache Programm“, also tägliches Laufen, aber jeweils mit geringerem Umfang.

Und um auch mal etwas Positives aus der Sache zu ziehen: Die kürzeren Läufe kamen natürlich meinem Oberschenkel, an dem ich immer noch ein wenig herumlaboriere, durchaus ein Stück weit zu Gute. Und obendrein soll man ja ohnehin besser das Gute sehen und nicht jammern, vor allem nicht über das Wetter.

Ich habe etwas gegen das Jammern über das Wetter. Es wäre wirklich unpraktisch, wenn es nie regnen würde in Deutschland.

Jörg Kachelmann

Und wenn ich von einer trostlosen Woche rede, dann meine ich natürlich auch, dass es morgens einfach nur grau war. Die Laufstrecke meiner Frau hat nämlich, das sieht man ja auch ganz eindrücklich an etlichen Fotos aus den letzten Wochen, durch ihren Ost-West-Verlauf den Vorteil, dass der Rückweg der aufgehenden Sonne entgegengeht. Und wenn das Wetter hinreichend genug schön ist, dass die Sonne zumindest teilweise sichtbar wird, dann sieht es einerseits auf den Feldern zwischen Spandau und Engelsfelde, aber auch an der Scharfen Lanke enorm schön aus. Richtiges Futter für die Seele, sozusagen …

Alles überschattende Geschehnisse

Wie schon im Titel dieses Wochenberichtes erkennbar, überschattete ein Trauerfall diese Woche. Bereits am letzten Sonntag erreichte uns die Nachricht, dass unser Vater/Schwiegervater/Opa ins Krankenhaus gebracht werden musste und nun leider endgültige Entscheidungen anstanden. Ich selbst hatte den größten Abstand, weshalb es mir oblag, alles, was damit und den daraus resultierenden Verpflichtungen zusammenhing, zu koordinieren.

Sehr viel weiter will ich auch gar nicht darauf eingehen, ich wollte es hier nur nicht unerwähnt lassen, da manch einer schon fragte, weshalb ich in dieser Woche tendenziell weniger ansprechbar war. Grundsätzlich sind aber die wesentlichen Dinge erledigt und den Rest macht dann die Zeit.

Auf Rekordjagd

Wo Schatten ist, ist auch Licht, gelle?! Und so zeigte sich am Donnerstag, dass nicht nur das graue Wetter Pause machen und auch mal die Sonne herauslassen kann, sondern dass auch Rekorde drin sind. Okay, nicht bei mir, dafür zwickt das Bein noch zu sehr, aber bei meiner Frau. Die hat nämlich am Donnerstag richtig Gas gegeben und ist ihren schnellsten Kilometer, die schnellsten 5 und die schnellsten 10 Kilometer gelaufen. Und obendrein die schnellste Doppelmeile. ??

Was mein zwickendes Bein betrifft, sieht es aber insgesamt ganz gut aus. Der schmerzende Sartorius schmerzt immer weniger. Aber da sich nun die Sache langsam in Richtung Knieinnenseite verschob, laufe ich derweil lieber mit einer Kniebandage. Schon allein um zu verhindern, dass sich aus diesem Murks ein Pes anserinus entwickelt. Darauf hätte ich ja noch weniger Lust als Jesus auf Karfreitag.

Und irgendwie war es das auch schon. Die Zeit flog förmlich dahin und im Grunde bin ich ganz froh, dass es kommende Woche wieder in den üblichen Trott zurückgeht.

Ein echter Lichtblick

Und dann kam der Sonntag. Da sich die bereits erwähnte Kniebandage durchaus bewährt hatte, wollte ich den Sonntag für eine etwas andere Runde nutzen, bei der es eben auch die eine oder andere kurze, aber dafür auch knackige Rampe zu überwinden gilt. Und als hätte der Sonntag es geahnt, hat er uns mit herrlichem Weiß begrüßt. In der Nacht hatte es geschneit und die ganze Gegend war schneebedeckt.

Das passte zu meiner geplanten Runde, die nun zunächst immer an der Havel entlang nach Kladow führen sollte. Dort wollte ich dann an der Stadtgrenze ganz spontan entscheiden, wie es weitergeht. Entweder nach Sacrow oder dem Mauerweg folgend direkt rüber nach Groß-Glienicke. Und da es bis dorthin am Wasser durchaus schön gewesen ist, wählte ich dann die erste Option und nahm einen Abstecher zur Heilandskirche in Angriff. Von dort aus hat man nämlich einen tollen Blick zur Glienicker Brücke und auch der Schlosspark Sacrow ist recht nett anzuschauen.

Anschließend ging es zum Sacrower See, an dessen Ufer ich den Rückweg in Richtung Groß Glienicke nehmen wollte. Dummerweise waren die Wege am Seeufer komplett aufgeweicht, was das Laufen sehr beschwerlich machte und damit unerwartet viel Kraft kostete. Und weil im Schnee irgendwie alles gleich aussah, musste dann zwischendurch kurz Google Maps klären, wie es weitergeht. Trotzdem bog ich dann einmal falsch ab und schwupp durfte ich mich zwei zusätzliche Kilometer durch den Schlamm kämpfen.

Das bewirkte dann, dass ab etwa Kilometer 26 die Luft ziemlich raus war und die letzten 6 Kilometer echt zäh, schmerzhaft und langsam wurden. Aber hey, jede Menge tolle Eindrücke waren es durchaus wert. Und obendrein ist dann der Restsonntag auf der Couch erst recht verdient. Na ja, und die „Bilder der Woche“ könnten deshalb dieses Mal auch besonders reichlich sein. Obwohl es am Anfang, als die Woche noch grau und trostlos war, so ganz und gar nicht danach aussah … 🙂

Zahlen der Woche

DatumStreckePaceDauerKalorien
20.02.202311,75 km6:13 min/km1:13:06953 kcal
21.02.202312,00 km6:16 min/km1:15:171.001 kcal
22.02.202313,00 km6:10 min/km1:20:081.067 kcal
23.02.202312,30 km5:53 min/km1:12:27990 kcal
24.02.202312,45 km6:13 min/km1:17:22982 kcal
25.02.202312,55 km6:12 min/km1:17:55986 kcal
26.02.202331,97 km5:58 min/km3:10:442.542 kcal
Summe106,02 km6:06 min/km10:46:598.521 kcal

Bilder der Woche

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