Trainingstagebuch

Schwere Beine, ein Unfall & eine neue Brücke

Diese Woche begann mit ziemlich schweren Beinen. Das lag vornehmlich auch daran, dass ich derzeit ein wenig mit zickigen Adduktoren kämpfe. Das äußert sich dann so, dass zu Beginn des Laufes der Oberschenkel etwas zwickt, was zu einer sicher lustig aussehenden Gangart führt. Nach ein paar Metern wird es besser und nach etwa zwei Kilometern merke ich gar nichts mehr. Und solange ich dann in Bewegung bleibe, ist alles in Ordnung. Das Zwicken beginnt immer dann aufs Neue, wenn ich etwas Ruhe hatte. Also bspw. nach einiger Zeit im Sitzen oder eben auch Morgens, nach dem Aufstehen. Hier gibt es also jede Menge Arbeit für meinen Physiotherapeuten, der in dieser Woche auch endlich nach längerem Urlaub wieder verfügbar war. Und es wohl ziemlich genossen hat, mich mal wieder besonders heftig quälen zu dürfen. 😮

Wenn es wehtut, dann haben wir die richtige Stelle erwischt. Und wir sind hier schließlich bei der Physiotherapie, nicht bei einer Wellnessmassage!

Roman Mukherjea – proPhysio Kladow

Aber was lässt man nicht alles über sich ergehen, insbesondere dann, wenn es auch wirklich hilft. Und bisher hat es mein Physiotherapeut noch immer geschafft, meine Wehwehchen im Handumdrehen zu beseitigen – selbst bei laufendem Training mit 85 Wochenkilometern in Laufschuhen.

Ein wenig tückisch sind solcherlei Schmerzen aber auch aus einem anderen Grund, denn sie verleiten dazu, über Streckenverkürzung und ähnliches nachzudenken. Im Normalfall ist das ja kein Problem, aber wenn man Strecke machen „muss“, dann wirft das natürlich – zumindest gefühlt – im Training zurück und das kann ja niemand wollen. Also heißt es durchziehen.

Meine aktuelle Strecke bietet mir ja an diversen Kilometermarken die Option einer Abkürzung. Das hat den Vorteil, dass ich schlimmstenfalls wirklich diese Karte ziehen und den Lauf beenden kann. Aber solange es nicht unbedingt notwendig ist, muss eben an diesen Punkten getrickst werden, damit man nicht „versehentlich“ doch abbiegt. Ich selbst denke dann einfach so lange über das Für und Wider nach, bis ich am Punkt vorbei bin, lache mich selbst dafür aus, dass ich mich so ausgetrickst habe und laufe weiter. Bis ich eben wirklich damit fertig bin. 🙂

Abgeräumt

Am Mittwoch wurde mein Training und möglicherweise auch mein Leben, beinahe komplett beendet. Ich fuhr nämlich gerade mit dem Fahrrad von der Arbeit heim, als an einer Kreuzung ein wartender PKW plötzlich ausscherte und mich dabei abdrängte. Das führte dann dazu, dass ich mit exakt 27 km/h ungebremst in einen anderen, beim Abbiegen wartenden, PKW knallte. Vorderrad gegen Stoßstange, Kopf gegen Heckklappe. BÄÄMMMM!
Ich habe keine Ahnung, wie viele Schutzengel da plötzlich aktiv waren, denn abgesehen von einer kleinen Beule, ein paar Stunden Brummschädel und ein paar Tagen Schmerzen im rechten Deltamuskel ist nichts passiert. Selbst das Fahrrad hat keinerlei Schäden davongetragen. Nicht einmal der Lenker war, wie sonst bei solchen Geschehnissen, verdreht.

Das der Fahrer des PKW, der mich da so krass abgedrängt hat, ganz fix davongefahren ist, muss vermutlich nicht weiter erwähnt werden. Dummerweise stand der eben bis kurz vor dem Vorfall vor mir und meine Dashcam zeichnet nach hinten auf – Ich habe die Garmin Varia Radar Dashcam. – und deshalb hatte ich kein Kennzeichen. Anders als letzten Montag, als mich ebenfalls ein PKW von der Straße räumen wollte. Der hatte mich mit dem Spiegel touchiert und hinterher vollgepöbelt, weshalb ich sein Auto anfasse. Ich lachte, er fuhr davon. Einen von hinten folgenden Einsatzwagen der Polizei konnte ich noch mit einem Teil des Kennzeichens versorgen, allerdings blieb die „Verfolgung“ erfolglos. Aber Dashcam-Video sei Dank konnte ich in diesem Fall eine Anzeige machen, denn darin war das Kennzeichen in HD zu sehen. 😎

Brückenschlag

Screenshot von Google Maps - Luftbildansicht der Tegeler Brücke
Screenshot aus Google Maps

Am Donnerstag lief das Training dann auch schon wieder etwas besser. Der Oberschenkel schmerzte zwar, was etwa bis Kilometer 8 für besagte lustige Gangart sorgte. Dann löste sich aber der Schmerz und ich konnte relativ entspannt weiterlaufen. Dafür gab es Donnerstag aber etwas zu sehen. Und zwar eine Brücke. Ja okay, bis hierhin ist es noch nichts wirklich Besonderes, es handelt sich aber um die Tegeler Brücke.

Die wurde ja vor einiger Zeit ab- und dann zunächst komplett am Ufer wieder aufgebaut. Am Dienstag sah man schon die Vorrichtung, mit der sie über den Kanal versetzt werden sollte und Donnerstag überspannte sie den Kanal bereits. Schade eigentlich, dass ich nicht daran gedacht habe, mir den Termin für das Übersetzen der Brücke zu besorgen, denn da hätte ich schon sehr gern zugeschaut.

Bei Google Maps ist in der Luftbildansicht übrigens noch die alte Brücke zu sehen, daneben aber schon die Lager für die Baustellenbrücke. Der Verkehrslagelayer zeigt dabei den aktuellen Straßenverlauf über die Behelfsbrücke.

„Beinaheunfall“

Am Samstag, als ich wie üblich mit meiner Frau deren tägliche Runde lief, gab es dann fast noch einen Wildunfall. Nachdem mich ja demletzt ein Waschbär angerempelt hat, waren es diesmal vier Rehe. Aber zum Glück nur fast. Aber was war geschehen? Da ich selbst im Dunkeln ganz gut sehe, trage ich bei den gemeinsamen Läufen mit meiner Frau keine Kopflampe, ihre genügt da völlig, um auch gesehen zu werden. Nun musste meine Frau auf einem Feldweg kurz stehenbleiben, um ihre Schnürsenkel zu binden. Da das aber immer einen Moment dauert, lief ich weiter, um nicht kalt zu werden. Ganz unbeleuchtet tappste ich weiter und plötzlich sprangen direkt neben mir vier Rehe auf, flüchteten über den Weg und rannten mich dabei fast über den Haufen.

Da sie dann ganz in der Nähe stehen blieben, drehte ich schnell um, ganz in der Hoffnung, dass sie dort bleiben. Ich gabelte meine Frau auf und gemeinsam näherten wir uns den Rehen, die meine Frau noch zu sehen hoffte. Allerdings waren sie wohl durch das Licht der Stirnlampe etwas verängstigt, dass sie nicht mehr sonderlich nah neben dem Weg standen. Man konnte sie nur noch in der Ferne sehen. Paarweise auftretende, bewegliche Reflektoren. Geocacher werden wissen, was gemeint ist. 😉

Zahlen der Woche

DatumStreckePaceDauerKalorien
24.01.202321,2 km5:54 min/km2:05:261683 kcal
26.01.202321,2 km5:44 min/km2:01:381724 kcal
28.01.202312,12 km6:14 min/km1:15:34960 kcal
29.01.202330,16 km5:37 min/km2:49:282332 kcal
Summe84,68 km5:49 min/km8:12:266699 kcal

Bilder der Woche

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