Trainingstagebuch

Ein einsamer Waldsee & jede Menge märkischer Sand

Die Woche nach dem Ostseeurlaub hielt mich nur kurz in der großen Stadt. Soll heißen, am Montag standen einige Termine ins Haus, unter anderem konnte ich mir endlich meine neue Sportbrille vom Optiker holen, so dass ich auf dem Fahrrad jetzt auch wieder richtig sehen kann. Dienstag früh gab es noch einen letzten Termin, bevor ich dann mit meiner Frau ins Brandenburgische aufbrach.

Mitten in den Beelitzer Spargelfeldern haben wir eine vollausgestattete Ferienwohnung. Na ja, es ist die Wohnung meiner Eltern, deshalb auch volle Ausstattung. 😉

Damit änderte sich natürlich ab Mittwoch auch ein wenig die Laufstrecke, denn zunächst probierten wir eine aus, die von Busendorf aus zum Kölpinsee führte. Die Strecke ging dabei über die Spargelfelder in den Wald und dann zum See. Soweit ganz nett gedacht, aber für Asphaltläufer, wie wir es sind, echt heftig. Denn märkischer Sand ist gerade bei längerer Trockenheit echt schwer zu laufen, teilweise sogar schwerer als der Ostseestrand, den wir ja letzte Woche erst erleben durften.

Dafür war der Kölpinsee morgens menschenleer und spiegelglatt. Und obendrein richtig schön warm. Also sind wir selbstredend reingehüpft und eine Runde geschwommen. Aber der Weg zum See brachte auch eine ganz neue Erkenntnis, nämlich die, dass Komoot auf der Uhr zum Routen nichts taugt.

Der Ärger mit Komoot

Ich hatte nämlich die Strecke mit Komoot geplant und am Mittwoch starteten wir die Strecke. Dabei kommt von der Komoot-App immer die Frage, ob das Routing von Komoot oder Garmin erledigt werden soll. Wir wählten – aus Gewohnheit – Garmin und liefen los. Leider sind die Abbiegehinweise, die so eine Fenix gibt, nicht wirklich brauchbar, man hängt also mit dem Blick immer mal wieder auf der Karte, um auch wirklich die richtige Strecke zu finden.

Also wählten wir am Donnerstag mal Komoot als Routingtool. Meine Vorstellung: Eine schöne Streckenansicht auf der Karte, deutliche Abbiegehinweise, mit Kartenausschnitt und klarer Ansicht, wo es entlanggeht. Und vielleicht sogar nette Ansagen vom Handy über die verbundene App. Bedauerlicherweise blieb es bei dieser Vorstellung, denn in der Realität stellten wir gut eine Minute nach dem Aktivieren des Routings fest, dass die Zeit schon lange läuft. Also flitzten wir los und wunderten uns nur, dass wir nicht auf »Start« drücken müssen.

Die erwartete Kartenansicht mit Track fehlte ebenso, stattdessen zeigte die App lediglich einen dünnen Strich auf schwarzem Hintergrund. Und schon bei der ersten Kreuzung mit 6 Wegen mussten wir das Handy herausholen, um darauf nach dem richtigen dieser Wege zu schauen. Dabei fiel dann auch auf, dass die App nicht in die Autopause geht, die Zeit also fleißig weiterläuft. Man muss da tatsächlich manuell auch »Pause« drücken, der Schalter dazu findet sich aber ganz unten auf dem recht langen Datenfeld der App. Die entsprechenden Knöpfe der Uhr werden dazu nicht verwendet.

Beim Pausieren springt das Datenfeld dann wieder komplett nach oben. Die Folge: Will man weitermachen, muss man wieder erst einmal komplett nach unten scrollen. Und bei Kilometer 8 gab es dann den Super-GAU. Ich verdrückte mich bei diesem dämlichem Gescrolle und setzte die Aktivität auf Stopp. Und als einzige Optionen gibt es dann Speichern oder Löschen. Dass jemand eine (versehentlich) beendete Aktivität wieder fortsetzen möchte, darauf kommt bei Komoot wohl niemand. Damit war die App – oder vielmehr deren Routingfunktion – dann endgültig durch. Das Ding wird nie wieder benutzt.

Nachwehen des Komoot-Ärgers

Und hinterher gab es noch weiteren Ärger. Zuerst bei mir, denn ich hatte ja nun zwei Aktivitäten, statt nur einer und wollte die zusammenklöppeln. Dafür lade ich mir die beiden Fit-Files von Garmin herunter und lasse sie von den FitFileTools miteinander verbinden. Dann die alten bei Garmin löschen und die neue Datei hochladen. Fertig. Dummerweise muss die Datei, die mit dem Komoot-Routing erzeugt wurde, ein wenig korrupt gewesen sein, denn das Ergebnis ließ sich bei Garmin nicht importieren.

Und so musste ich dann auf einen anderen Dienst zurückgreifen, der FIT-Files aber nur in einer kostenpflichtigen Version erzeugt und deshalb mit einem GPX vorliebnehmen. Was aber auch bedeutete, dass etliche Werte nicht mehr vorhanden sind und die Berechnung bspw. der Pace extrem ungenau ist. Für die »Zahlen der Woche« half da zum Glück Runalyze aus und lieferte korrekte Werte.

Der zweite Ärger kam dann Freitag, als meine Frau nachsehen wollte, an welchem Tag sie in ihrem aktuellen Laufstreak ist. Da steht nämlich bald der 300. in Folge gelaufene Tag ins Haus. Und beim Blick auf das entsprechende Datenfeld zeigte sich plötzlich eine 1. 😯

Der Grund war einfach. Dadurch dass sie Komoot zum Routen genommen hatte, blieb das StreakRun-Datenfeld inaktiv und zeichnete auch nichts auf. Was dann dazu führte, dass es einen Tag ohne Laufen registrierte und den Streak von vorn zu zählen begann. Ja sicher, das ist nicht die Schuld von Komoot, da hätten wir auch dran denken können, aber irgendwie rechnet man ja damit, dass auch beim Routing durch eine andere App, immer die Aufzeichnung durch die Uhr erledigt wird. Mit allen Optionen und Daten.

Nach dem Sand kommt der Regen

Am Freitag habe ich dann wieder allein einen Lauf gemacht, denn ich wollte zur Abwechslung mal eine etwas längere Strecke laufen. Und so bin ich dann von Busendorf aus über Borkheide nach Beelitz und dann über Fichtenwalde wieder zurück. Fast genau 30 Kilometer, das passte bestens. Allerdings meinte der Freitag, dass die Dürre langsam genug sei und ließ jede Menge Nieselregen fallen. Für mich eine sehr angenehme Sache, denn ich laufe – wie der aufmerksame Stammleser ja schon lange weiß – sehr gern bei Regen.

Obendrein führte die Strecke bis Fichtenwalde über asphaltierte Radwege, was mir ebenfalls entgegenkam. Nur die letzten zwei Kilometer ging es durch den Wald. Und der gab dann alles, denn die Strecke im Wald war komplett von Forstmaschinen zerstört und ließ sich entsprechend schlecht, oder vielmehr beschwerlich, laufen.

Ebenso asphaltiert war die Strecke dann am Samstag, denn meine Frau hatte keine Lust auf sandige Feld- und Waldwege. Also sind wir einfach nach Borkwalde gelaufen und haben dort unsere Runden gedreht. Runden insofern, als dass der örtliche Bolzplatz einige Male umrundet wurde. Der hat nämlich rundherum eine »Asphaltbahn« mit 170 Metern Länge. Aber selbstverständlich war das alles ohne irgendwelchen Anspruch, also lediglich ganz entspanntes Laufen ohne Tempo. Viel mehr wäre da ohnehin nicht drin gewesen.

Der Sonntag und damit der Abschluss der inzwischen schon 25. Trainingswoche in 2023 führte dann noch einmal durch den märkischen Sand an den Waldsee. Da es tags zuvor geregnet hatte, war der Sand allerdings ein wenig fester, zumindest auf dem Hinweg. Zurück mussten wir dann den wieder gelockerten Sand hinnehmen. Aber da waren wir selbst schuld. Denn der Sand war nur oberflächlich durch den Regen etwas fester und da wir hin und zurück den gleichen Weg genommen hatten, waren es unsere eigenen Spuren, die uns auf dem Rückweg das Laufen etwas schwerer machten.

Dafür gilt hier aber wie schon die Woche zuvor an der Ostsee, das schwere Laufen im Sand trainiert ja ebenfalls. Man glaubt gar nicht, welche Muskeln da plötzlich alles beansprucht werden, wenn man als reiner Asphaltläufer plötzlich durch Sand und über weichen Waldboden läuft. Und so hat dann eben auch das Laufen im Urlaub seinen Vorteil, auch wenn es vom Umfang her eher etwas weniger ist.

Zahlen der Woche

DatumStreckePaceDauerKalorien
12.06.202312,41 km6:16 min/km1:17:50929 kcal
13.06.202312,33 km6:06 min/km1:15:19914 kcal
14.06.202311,38 km6:38 min/km1:15:26856 kcal
15.06.202310,80 km6:45 min/km1:14:08768 kcal
16.06.202330,20 km5:36 min/km2:49:072.319 kcal
17.06.202311,56 km6:16 min/km1:12:25848 kcal
18.06.202310,84 km6:28 min/km1:10:11917 kcal
Summe99,52 km6:11 min/km10:14:267.551 kcal

Bilder der Woche

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