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Niemand hat die Absicht, 100 Meilen zu laufen! – Der 12. Mauerweglauf 2024

  1. 12. oder 13. Mauerweglauf?
  2. Streckenänderung im letzten Moment
  3. Es wird enger!
  4. Pastaparty und Briefing
  5. Fahrt zum Start, selbstredend mit ein wenig Panik!
  6. Auf geht es! Jetzt heißt es: Laufen. 160 km laufen.
  7. Es läuft, unten und von oben.
  8. Als dann der Magen rebellierte
  9. Siegerehrung der Einzelläufer
  10. Out of order
  11. Niemand hat die Absicht, 100 Meilen zu laufen!

Am 17. August 2024 war es mal wieder so weit. Der Mauerweglauf startete und ich war dabei. Gut vorbereitet war ich ja, auch wenn ich, wie schon im Jahr zuvor, nicht wirklich gezielt trainiert habe, sondern einfach nur regelmäßig laufen gegangen bin. Also einfach so, wie es mir Spaß macht und komplett ohne einen professionellen Trainingsplan.

Insgesamt 3.456 Kilometer bin ich in diesem Jahr bereits gelaufen, das macht dann rund 107 Kilometer pro Woche. Allerdings habe ich ja im Grunde zwei Wochen nach dem letzten Mauerweglauf mit dem Training begonnen, denn ich habe damals einfach das Pensum so fortgeführt, wie ich es vor dem Mauerweglauf auf dem Plan hatte. Wer aufmerksam hier im Blog mitliest, der weiß das selbstverständlich. 🙂

12. oder 13. Mauerweglauf?

Ein wenig Verwirrung über die Anzahl der bisherigen Mauerwegläufe schaffte der Veranstalter selbst, denn bei der Vorstellung der Event-Shirts war auf dem Shirt war ganz fett 13. Mauerweglauf gedruckt. Nicht jedem fiel das auf, aber schnell machte es die Runde und die Verwirrung war groß. Klar ist jedoch, es handelt sich tatsächlich um den 12. Mauerweglauf, denn im Jahr 2021 ist der Mauerweglauf ausgefallen. Eine behördliche Anordnung im Kontext der Covid-19-Pandemie machte das erforderlich.

Aber das macht die Shirts ja auch zu etwas ganz Besonderem und beim Lauf ist es ziemlich egal, ob da nun eine Zahl falsch auf irgendwelchen Shirts geschrieben steht. Allerdings gab es auch noch Dinge, die tatsächlich Auswirkungen auf den Lauf hatten. Und das ging dann etwa eine Woche vor dem Event los.

Streckenänderung im letzten Moment

Am Montag vorher bekamen die Teilnehmer nämlich eine E-Mail. Durch das zuständige Bezirksamt wurde das für Start und Ziel zugesagte Erika-Hess-Eisstadion wegen Bauarbeiten gesperrt und es musste ein neuer Startort gefunden werden. Das hatte dann wohl, so teilte es der Veranstalter auch gleich mit, innerhalb von zwei Tagen geklappt.

Der Start wurde in die Werner-Kluge-Sportanlage verlegt, die sich 8 Kilometer in Laufrichtung befindet. Damit gingen dann natürlich so einige Änderungen einher. Zum einen, das betraf aber nicht die Teilnehmer, musste der erste VP zum letzten umgebaut werden. Klingt einfach, ist aber blöd, denn die Volunteers hatten sich auf einen Einsatz am frühen Vormittag vorbereitet und mussten nun auf Nachtarbeit umplanen. Ich kann mir gut vorstellen, dass das schon echt heftig ist.

Und auch ich hatte zu tun, aber nur kurz. Denn ich musste ja den Durchlaufzeitenrechner anpassen. Das Team hatte mit der E-Mail auch gleich eine Tabelle mit den angepassten Öffnungszeiten der VPs und natürlich den neuen Cut-Off-Zeiten geliefert. Und das musste ich ja mit einbauen. Klar, wenig Aufwand, denn es galt nur, das entsprechende Javascript anzupassen.

Es wird enger!

Dabei fiel mir auch gleich noch etwas auf: Die Cut-Off-Zeiten wurden da wohl etwas knapp bemessen. Bei den alten Zeiten auf der ursprünglichen Strecke, also ab Erika-Hess-Eisstadion, hätte es genügt, mit einer konstanten Pace von 11:05 min/km zu laufen, um alle VPs noch vor Cut-Off zu erreichen. Klar, das ist sehr theoretisch, aber darum geht es ja nicht.

Mit den neuen Zeiten muss man eine Pace von wenigstens 10:03 min/km laufen, um alle VPs rechtzeitig zu erreichen. Und wäre dann 3 Stunden vor Zeitlimit im Ziel. Na klar, niemand läuft absolut konstant und man kann davon ausgehen, dass am Anfang etwas schneller gelaufen wird, als auf den letzten Abschnitten. Und so sollte es durchaus passen, denn knapp ist es tatsächlich nur weiter vorn, während nach hinten raus die Cut-Off-Zeiten großzügiger werden.

… wir haben uns viele Gedanken gemacht und die Cut-Off-Zeiten bewusst so gewählt, wie sie sind. 

Das 100MeilenBerlin-Team per Mail

Ich habe dann mal beim Veranstalter nachgefragt, ob das so beabsichtigt, oder doch nur der Eile geschuldet war, wurde mir mitgeteilt, dass die Zeiten ganz bewusst so gewählt wurden. Die genauen Gründe für die deutlich knapper gewählten Zeiten in der vorderen Hälfte wollte man nicht mitteilen. Nun ja, vielleicht waren die vorherigen Zeiten einfach noch aus den Anfangszeiten der Veranstaltung und inzwischen kann man viel besser abschätzen, welche Cut-Off-Zeiten realistisch sind.

Pastaparty und Briefing

Am Freitag vor dem Lauf steigt die Aufregung das erste Mal richtig an, denn mit der Abholung der Startnummer und dem Briefing wird es ja tatsächlich ernst. Ich finde es zwar unpassend, das Briefing immer erst am Nachmittag um 16:15 Uhr stattfinden zu lassen, denn damit kommt man ja recht spät nach Hause und ins Bett und muss am nächsten Tag früh raus, um pünktlich um 6 an der Startlinie zu stehen. Das betrifft aber eher lokale Läufer, wer von weiter her kommt und im H4-Hotel nächtigt, wo ja auch Briefing und alles andere stattfinden, hat dieses Problem nicht.

Kommt man nachmittags zur Startnummernausgabe, sieht man dort als Erstes jede Menge aus Instagram bekannte Gesichter. Und selbstverständlich habe ich vergessen, die obligatorischen Selfies zu knipsen. Aber ich war ja auch nicht wegen ein paar Bilderchen dort, sondern weil ich meine Startnummer haben wollte und die Teilnahme am Briefing verpflichtend für alle Teilnehmer, also sowohl Läufer als auch Begleiter. Wir sind also zuerst zur Pastaparty, wobei das eher für meinen Fahrradbegleiter war. Ich hatte nämlich letztes Jahr falsch gelesen und mir vegetarische, statt vegane Carbonara eingeschoben.

Und das führte dazu, dass ich bis zum 5. VP jedes Dixi besuchen durfte, das an der Strecke stand. Das sollte diesmal anders sein und so hat sich lediglich mein Kumpel Matze ein paar Teller voll Nudeln eingeschoben. Meine Frau, die als zweiter Begleiter vorgesehen war, hielt sich sicherheitshalber auch zurück.

Anschließend war das Briefing, das wie immer richtig lustig war. Renndirektor und Rennarzt wechselten sich dabei immer wieder ab und brachten die wichtigsten Informationen auf einer herrlich erfrischende Art und Weise rüber.

Und nach dem Briefing ging es dann heim ins Bett, immerhin stand der Wecker auf drei Uhr.

Fahrt zum Start, selbstredend mit ein wenig Panik!

Ich hatte eine passende Verbindung mit dem ÖPNV herausgesucht, die uns mit einem Puffer von etwa fünfzig Minuten zum Werner-Kluge-Sportplatz bringen würde. Aber als ich dann morgens schaute, welche Fahrzeugmodelle MILLES bei uns in der Gegend herumstehen hat, sah ich einen VW ID.3 in nur 230 m Entfernung. Hmm, eine Elektrokarre gleich ums Eck? Die schnappen wir uns!

Und so fuhren wir gemütlich mir dem Auto durch die vergleichsweise leere Stadt zum Start, wo wir dadurch natürlich deutlich früher vor Ort waren. In der Nacht kommt man eben auch in Berlin mit dem Auto ganz flott voran. Zwei Stunden später sieht es da schon ganz anders aus.

Als ich dann alles für den Lauf fertigmachen wollte, machte sich plötzlich ein wenig Panik breit, denn sie war weg. Die Startnummer. Verdammt, wo konnte das Ding nur sein? Und dann fiel es mir wie Schuppen von den nicht vorhandenen Haaren. Als ich meinen Krempel ins Auto geworfen hatte, hab ich mir noch gemerkt, dass es drei Teile sind. Zwei Beutel und die Startnummer, die schon am Band befestigt war.

Wie ein geölter Blitz bin ich dann zum Auto zurück. Und ich hatte Glück, es stand noch vor Ort. Also habe ich das Ding erneut gebucht und konnte endlich meine Startnummer herausholen. Denn nur so geht das Auto ja auch auf. Und mal ehrlich, der eine Euro Türöffnungsgebühr lässt sich da schon opfern. Man könnte zwar auch die Hotline anrufen, die das Auto dann kurz öffnet, aber das wäre mir in dem Moment zu viel Aufregung gewesen.

Auf geht es! Jetzt heißt es: Laufen. 160 km laufen.

Beim Briefing wurde uns noch erklärt, dass es wohl recht eng werden würde. Also am Start, weil das Stadion ein wenig kleiner ist als das Erika-Hess-Eisstadion. Da dachte ich noch, dass es wohl kaum ein Problem sein dürfte, immerhin hingen bei den Einzelläufern nur maximal 550 an den Start. Aber als ich die Sportanlage vor Ort sah, glaubte ich das aufs Wort. Und gerade dort, wo die Läufer das Stadion verlassen sollten, war eine Stufe und jede Menge krummes Kopfsteinpflaster.

Auch vom Veranstalter wurden wir während der Startaufstellung auch noch einmal darauf hingewiesen, dass ein Ultramarathon nicht auf den ersten zehn Kilometern entschieden wird. Und weil das auch stimmte, habe ich es lieber langsam und vorsichtig angehen lassen. Was eine gute Wahl gewesen sein dürfte, denn durch die enge Ausfahrt konnte man einfach nur nach und nach, was darauf hinauslief, dass wir alle nur langsam gehen konnten. Irgendwann, so nach etwa siebzig Metern, löste es sich aber ein wenig auf und man konnte locker traben.

Es läuft, unten und von oben.

Nach gut zwei Kilometern löste sich das Gedränge so weit auf, dass man endlich mit eigenem Tritt weiterlaufen konnte. Das tat ich auch und ganz locker ging es weiter. Bis dann langsame Regen einsetzte. Zuerst regnete es nur sehr wenig, dann wurde es nach und nach mehr bis man fast schon von Landregen sprechen konnte. Ich fand das sehr angenehm, immerhin mag ich ja Regen und da es nicht zu heftig regnete, bestand auch keine Gefahr, davon nasse Schuhe zu bekommen. Die wären nämlich ungünstig gewesen, da ich erst am Wechselpunkt 3, also in Teltow, neue Schuhe in einem Drop-Bag hatte.

Irgendwann aber hörte der Regen auf und die Sonne kam hoch. Und die sah es als ihre erste Pflicht an, das ganze Wasser schnell zu verdampfen, damit sie überall in der Luft hängt und das Atmen schwer macht. Ich selbst hab ja eher weniger Probleme mit schwülem Wetter, aber so manch anderer hat hier schon mächtig gelitten.

Somit kam ich auch richtig gut weiter und wurde am VP »Falkenseer Chaussee« von meiner Frau in Empfang genommen. Sie begleitete dann bis zum VP »Revierförsterei Kampnitz«, wo auch Radbegleiter Matze zu uns stieß. Und so hatte ich dann bis zur Glienicker Brücke zwei Begleiter. Meine Frau klinkte sich dann an der Brücke aus und fuhr nach Hause. Sie wollte später wieder dazu kommen und solange war Matze dann einziger Antreiber. Und er machte einen echt tollen Job. Er merkte immer genau, wann ich angetrieben werden musste, oder wann es besser war, einfach mal ein paar Meter weit wegzufahren.

Er hatte allerdings auch einen kleinen Vorteil meiner Frau gegenüber: In Teltow hatte ich ein Dropbag mit Schuhen deponiert und konnte dort die Schuhe tauschen. Der Regen war dann wohl doch etwas doller als gedacht. Oder ich habe danach in der Hitze zu sehr geschwitzt. Eins von beidem, jedenfalls waren Schuhe und Socken unangenehm nass, was ich Teltow dann beseitigt werden konnte. Und Läufer mit trockenen Schuhen sind bekanntlich eine Nummer pflegeleichter.

Als dann der Magen rebellierte

Für den Lauf hatte ich eine Pace von 8:35 min/km eingeplant. Da es aber richtig gut lief, war ich zunächst deutlich schneller unterwegs. Ich hatte auf meiner Laufuhr das Ziel von insgesamt 23 Stunden eingestellt, hatte aber noch bis zum Bereich Teltow eine Ahead-Zeit von einer Stunde und zehn Minuten drauf. Als es dann aber zum VP »Osdorfer Straße« ging, ging diese Zeit langsam zurück. Fast exakt bei etwa 100 Kilometer wurde es anstrengend, weil der Magen durchdrehte.

Das sorgte dann dafür, dass der Vorsprung nach und nach kleiner wurde. Irgendwann war klar, dass auch der Zieleinlauf nach 23 Stunden nicht mehr möglich sein wird. Egal, noch kann man ja wenigstens unter 24 Stunden bleiben. Kurz hinter dem VP »Dammweg« geschah es dann das erste Mal, ich durfte kurz zum Kotzen anhalten. Hualp! 🤮

Anschließend ging es nur noch sehr langsam weiter, es zeigte sich jedoch unterwegs, dass sich schon so manch anderer seine Rennverpflegung durch den Kopf gehen lassen hatte. An beinahe jeder Ampel waren derartige Spuren zu sehen.

Als ich dann zum siebten Mal nach Ulf gerufen hatte, war ich komplett zerstört. Zum Glück hatte sich bis dahin auch das Ziel erledigt, unter 24 Stunden zu bleiben, jetzt hieß es nur noch, irgendwie ins Ziel zu kommen. Ich sage zum Glück, weil das den Druck nahm, noch irgendwie schnell sein zu müssen. Alle Ziele waren verfehlt, ich konnte lediglich noch die Zeit vom Vorjahr knacken, dass das hingegen klappt, war jedoch sogar auf allen Vieren möglich. Also schaltete ich auf Minimalprogramm. An fast jeder Bank, die ich am Rand der Strecke sah, machte ich einen kurzen Stopp

Schon seit dem VP »Checkpoint Charlie« war meine Frau wieder dabei. Diesmal aber als Laufbegleitung, also ohne Fahrrad. Für sie war es als Streakerhalt geplant, aber da ich in meinem desolaten Zustand mehr ging als lief, musste sie zunächst ganz langsam neben mir laufen, bis dann die magischen 1,609 Kilometer im Sack und der Streak erhalten war. Ich kämpfte währenddessen mit jedem Schritt, denn wenigstens schnelles Gehen sollte es doch schon sein. Eins war nämlich noch möglich: Unter der Vorjahreszeit zu bleiben.

Und genau das schaffte ich dann auch. Als ich gemütlich zum Zielbogen marschierte, überholten mich noch zwei weitere »Geher«, aber da ich ein Zielfoto ohne andere haben wollte, habe ich die zunächst durchgelassen. Und mal ehrlich, die Zeit ist dann ziemlich egal, ich wusste es ja nun, unter der Vorjahreszeit bleibe ich locker.

Als ich das Ziel erreichte, stand 24:55:51 auf der Uhr. Und damit war tatsächlich das absolute Minimalziel erreicht.

Siegerehrung der Einzelläufer

Die Staffelläufer bekommen ihre Medaillen schon im Stadion, die Einzelläufer werden im H4 Hotel am Alexanderplatz geehrt. Mit dabei neben der Rennleitung unter anderem auch Rainer Eppelmann, als Schirmherr der Veranstaltung. Erstaunlich war, dass noch vor den obligatorischen Reden von Rennleitung, Schirmherr und anderen eine etwas ungewöhnliche Frage gestellt wurde: »Wer von euch hatte eigentlich keine Magenbeschwerden?« Und da gingen nur ein paar sehr wenige Arme hoch. Also hatte fast jeder solche Probleme. Was auch die recht eindeutige »Spurenlage« an den Kreuzungen erklärte. 😉

Auch in den Posts auf Instagram oder bei Facebook haben viele Läufer kundgetan, dass sie wegen Magenproblemen entweder aufgeben mussten, oder komplett zerstört ins Ziel gekommen waren. Und bei fast allen ging es gegen Abend, also irgendwo bei/nach Teltow, los. So wie auch bei mir. Alles klar also irgendwo auf der Strecke muss jemand mit »Magen-Darm« an einem VP gestanden haben.

Unklar ist nur, wer das gewesen ist. Ein Helfer oder ein Läufer. Aber das ist im Grunde auch vollkommen egal, weil sowas eben vorkommt. Und weil es sich ohnehin nicht ermitteln lässt und mit Sicherheit auch unabsichtlich geschah.

Aber das war so ziemlich jedem im Raum egal, denn das Ziel hatten wir ja alle erreicht. Nun sollte die Medaille her. Für mich wurden es sogar zwei, denn wer zwei Jahre in Folge finished, der bekommt neben der normalen Medaille noch eine Back-to-back Medaille.Auf der ist neben dem Maueropfer, dem der diesjährige Lauf gewindmet ist, auch das Maueropfer des vergangenen Jahres mit drauf.

Soviel mehr gibt es zur Siegerehrung fast nicht zu sagen, deshalb noch ein paar Worte zu Rainer Eppelmann. Er hat eine Rede gehalten, in der er seinen Antrieb dafür erklärte, auch heute noch gegen Regime wie die DDR zu kämpfen und weshalb sich auch in Deutschland manch einer Gedanken dazu machen wollte, welchen Preis wir alle zu zahlen hätten, käme es wieder zu ähnlichen Zuständen, zum Beispiel durch die nicht ganz abstreitbare Option der Machtübernaheme bestimmter Parteien.

Und weil er mir so sehr aus der Seele gesprochen hatte, musste ich mich kurz zu ihm drängeln, wenngleich er gerade nicht für meine Medaille zuständig war und ihm für seine Worte danken. Es bleibt nur zu hoffen, dass mögliche Wähler der so genannten AfD ganz genau zugehört haben. Sofern sie tatsächlich unter den beteiligten Läufern waren.

Out of order

Für mich war der Mauerweglauf damit aber noch nicht zu Ende. Im letzten Jahr hatte ich zwei Regenerationstage eingeplant und auch durchgezogen, danach war ich wieder halbwegs auf den Beinen. Dieses Jahr war es vollkommen anders, da habe ich die ersten beiden Tage nach dem Lauf bis auf ganz kurze Pausen zum Essen oder Trinken einfach durchgeschlafen. Normalerweise genügen mir ja 5 bis 6 Stunden Schlaf und wer mich kennt, der weiß, dass ich auch die – aus Gründen – nicht jeden Tag erreiche. Dann aber gleich 60 Stunden durchschlafen, das ist schon ein echter Rekord.

Niemand hat die Absicht, 100 Meilen zu laufen!

Nein, wirklich niemand. 😉

Ich jedenfalls hab mir so etwa ab Teltowkanal geschworen, nicht noch einmal diesen Lauf mitzumachen. Aber da sah es ja noch so aus, als würde ich unter 24 Stunden kommen. Also quasi: Ziel erreicht, jetzt ist aber gut. Hmm, und heute? Ja, was soll ich sagen? Ich habe noch immer nicht diese verflixte 24-Stunden-Gürtelschnalle und die will ich schließlich haben. Man wird mich also vermutlich im kommenden Jahr wieder auf der Strecke sehen.

Und ich werde ganz sicher nicht der Einzige sein. In diesem Jahr waren 550 Einzelläufer gemeldet, 450 sind dann tatsächlich am Start gewesen. Auch für die Staffel und den neuen Mauerwegmarsch waren etliche Läufer unterwegs. Und einen großen Teil all dieser Läufer wird man mit Sicherheit auch 2025 wieder am Start stehen sehen.

Und mal ehrlich, in diesem Jahr war es echt schwer, im letzten Jahr ging es ganz gut, bis mir am Ende ein paar Gels fehlten. Weshalb sollte es also im kommenden Jahr nicht alles bestens laufen? 🙂

Bleibt nur noch festzustellen, dass das Team um Harald Reiff auch in diesem Jahr eine wahnsinnig tolle Arbeit geleistet hat. Nicht nur, dass die Volunteers der VP 1 und 2, die zunächst für drei Stunden am Vormittag geplant waren, durch die Streckenänderung plötzlich die ganze Nacht durchmachen mussten, auch an den anderen VP lief alles wie am Schnürchen. Wir Läufer wurden unheimlich freundlich versorgt und alle versuchten, jeden Wunsch sofort zu erfüllen. Und schon deshalb muss man doch im kommenden Jahr wieder am Start stehen, gelle?!

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