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100 Meilen Berlin ? Der Mauerweglauf

tl;dr: Ich habe es geschafft. 100 Meilen in 25:11:08. Mit viel Tiefs, aber mit viel mehr Hochs. Die Volunteers an der Strecke haben den Lauf zu einem ab! so! lut! unvergesslichen Erlebnis gemacht.


Freunde, das war ein richtig dickes Ding. Mein Blog resp. Trainingstagebuch heißt ja nicht umsonst »100 Meilen«, denn es sollte den Weg zu genau diesem Ereignis dokumentieren. Der Mauerweglauf war also das erklärte Ziel. Und gleich vorab: Auch wenn das Ziel erreicht ist, dieses Blog wird es weiterhin geben. Denn mal ehrlich, bei einem Lauf, der jedes Jahr die Richtung wechselt, muss man doch beide Richtungen probiert haben. Da steht also vermutlich ein neues Ziel im Raum …

Aber zum Lauf. Pünktlich wurde ich nebst Frau von meinem Laufbuddy Thomas zum Start gebracht. (Das Foto ist übrigens erst nach dem Lauf entstanden, vorher hatte ich völlig verpeilt, noch ein gemeinsames Foto zu machen.)

Und Schlag 6 Uhr wurde das Rennen gestartet. Es ging ein wenig zäh los, da der Ausgang es Erika-Heß-Stadions recht schmal war. Aber nach etwa 300 Metern war deutlich mehr Platz vorhanden und man sah, – beinahe gerade am Horizont verschwindend – diejenigen, die um den Sieg laufen wollten.

Das war aber nicht meine Liga, ich wollte lediglich innerhalb des Zeitlimits von 30 Stunden lebend ins Ziel kommen. Entsprechend ruhig ging es also los. Da es zunächst durch Berlins Mitte ging, mussten wir alle naselang an roten Ampeln anhalten. Das war nämlich Pflicht und gerade Verstöße gegen die StVO führen, wenn sie durch Rennleitung oder Volunteers gesehen werden, zur sofortigen Disqualifizierung. Und das will natürlich niemand.

Ab ins Museum

Direkt vor dem ersten Verpflegungspunkt (VP) gab es dann einen Museumsbesuch. Die Laufstrecke führte mitten durch das Mauermuseum am Checkpoint Charlie. Allerdings hatten wir ja keine Zeit, uns das Museum etwas genauer anzuschauen, schließlich waren wir ja in einem Rennen. Am Ausgang war dann der VP und ich trank, auch wenn ich noch keinen Durst hatte, etwas Wasser und weiter ging es dann. Es folgte ein VP an der East-Side-Gallery, die auf der echten Berliner Mauer ist und damit ganz prächtig zum Thema passte.

Mir ging es weiterhin ganz gut und am VP 7, wo ich eine Instagram-Bekanntschaft traf, wurden erstmal Fotos gemacht. Ich war immer noch frisch in den Beinen, auch wenn schon 43,3 Kilometer geschafft waren. Und so machte ich mich nach kurzer Zeit auf zum nächsten VP. Der befand sich an der Osdorfer Straße und mit ihm begann eine echt fiese Zeit.

Wenn Muskeln Dinge tun, die sie nicht tun sollten

Ich hielt an und just in dem Moment, in dem ich zum Stehen kam, bekam ich Krämpfe in beiden Waden. 😯 So etwas hatte ich noch nie und so hatte ich die leise Hoffnung, dass es nach wenigen Minuten vorbei wäre. Aber diesen Gefallen taten mir meine Waden nicht. Über 6,4 Kilometer quälte ich mich zum Sportplatz Teltow, wo der VP 7 war. Dadurch, dass ich wegen der Krämpfe reichlich Zeit brauchte, verpasste ich auch den Bundeskanzler, der genau dort zu Besuch war und ungefähr 10 Minuten vor meinem Eintreffen wieder verschwand

Dafür durfte ab Teltow ein Fahrradbegleiter mit. Eigentlich wollte er sich die Reststrecke mit meiner Frau teilen, aber die ist ja wegen eines gebrochenen Handgelenks nicht fahrradtauglich. Also musste er etwas über 100 Kilometer mit dem Mountainbike neben oder hinter mir her eiern. Und das ist für sich schon echt anstrengend. Dazu kommt dann eben, dass er sich auch um mich kümmern musste.

Das war dann sicher eine ganz besondere Herausforderung, denn nicht nur, dass er meine Ernährung im Auge behalten und ggf. nachhelfen musste, er musste nun auch mit meinen Krämpfen leben und arbeiten. Immer wieder hat es mich abrupt hingehauen und er musste dann zur Krampflösung ran. Bei einem der Krämpfe hielt ein vorbeikommender Läufer an und versorgte mich mit Salztabletten.

Bildquelle: Matthias Nickel

Die besserten meine Lage zwar ein wenig, aber die Krämpfe hielten sich beharrlich. Mein Fahrradbegleiter Matze schrieb meiner Frau, dass sie zu unserem nächsten Treffen an der Strecke meine Schwedentabletten mitbringen soll. Das wäre dann bei Kilometer 100, was ihr zu spät erschien, sie setzte sich also in den Bus und fuhr zur Meierei im Neuen Garten. Damit konnte sie mir die Tabletten 25 Kilometer früher geben. Kurz vor der Meierei kam natürlich noch die »Agentenbrücke«, auf der Matze fix Fotos von mir machte.

Und die Schwedentabletten halfen wirklich, nur 5 Kilometer später hörten die Krämpfe dann einfach auf. Es blieb lediglich einzig ein Muskel blieb übrig, der beim Laufen einen fiesen Schmerz verursachte. Insgesamt habe ich durch die Krämpfe etwa 2 Stunden liegen lassen müssen, aber das machte noch keinen Stress beim Blick auf das Zeitlimit.

Erkannt! 🙂

Zeitgleich mit dem Aufhören der Krämpfe sprach mich ein anderer Läufer an und fragte, ob ich zufällig der Maik wäre, der im Trailrunningpodcast interviewt wurde. Volltreffer, der bin ich ja in der Tat. Er verriet mir noch, dass er diesen Podcast regelmäßig hört und ihm hat die Folge mit mir ganz besonders gefallen. Das hört man dann natürlich gern. Ansonsten staunte ich sowieso, wie oft ich erkannt wurde.

Meistens waren es Instagram-Follower und einmal ein alter Kumpel aus Jugendzeiten, den ich schon 30 Jahre lang nicht mehr gesehen habe. Und am Tag nach dem Rennen taucht dann noch ein weiterer Kumpel auf, der meldete sich dann über eine Instagram-Direktnachricht. Und der allererste war einer der Volunteers, die bei der Startnummernausgabe den Merchandise-Stand besetzt hatten. Auch er kannte mich von Instagram.

Die »Homezone« ist dran

Aber zurück zum Lauf: Nach dem VP an der Krampnitzer Försterei ging es direkt weiter zum Schloss Sacrow, wo sich auch der zweite Drop-Bag Stützpunkt befand. Der erste war übrigens Teltow und dort hatte ich tatsächlich ein Drop-Bag hinterlegen lassen. Das hat meine Crew allerdings noch vor meinem Eintreffen abgeholt und in Matzes Rucksack umgepackt. Damit hatte er ordentlich zu schleppen.

Bildquelle: Matthias Nickel

Wir näherten uns nun meinem Trainingsgebiet und in Sacrow traf ich einen weiteren Laufbuddy. Den Andreas, der dort als Volunteer für das leibliche Wohl der Läufer sorgte und auch uns schnell mit Flüssigkeit versorgte.

Über die Versorgung, hier auch mit medizinisch ausgebildeten Kräften vor Ort, hinaus gab es eine ganz besondere Aktion. Jeder konnte, wenn er denn wollte, ein Kärtchen mit seinen Gedanken zu Berliner Mauer beschriften und das Kärtchen dann an eine Wand heften. Am Folgetag sollte das alles dann ins Mauermuseum kommen. Und natürlich schrieb ich etwas, hier mal kurz aus dem Gedächtnis wiederholt:

Der Fall der Mauer war das größte Geschenk meines Lebens, denn damit wurde mir und uns allen etwas Unbezahlbares geschenkt: FREIHEIT.

Aber es machen sich langsam wieder böse Kräfte breit, die uns diese Freiheit nehmen wollen. Lasst uns also gemeinsam gegen diese Personen stehen und laut rufen: FUCK AfD!

Icke selbst.

Als Nächstes kam dann der VP 15, wo wieder Thomas mit seiner Frau auf mich wartete. Und an diesem VP gab es auch leckere Nudeln mit Salz, von denen ich gleich zwei Portionen einschaufelte, um das Wiederkehren der Krämpfe zu vermeiden.

Was soll ich sagen, auch am darauf folgenden VP wurde ich erwartet, diesmal von meiner Frau. Danach ging es richtig locker los. Die Krämpfe waren weg und die Schmerzen im linken vorderen Schienbeinmuskel blendete ich einfach aus. Durch meine Gehbehinderung – Ja, richtig gelesen, ich bin tatsächlich gehbehindert, aber ich lasse mir von meinen Erkrankungen nicht sagen, was ich tun und lassen darf. – bin ich im Ausblenden von Schmerzen aller Art recht gut geübt.

Also ging es die nächsten Kilometer mit einer Pace zwischen 6:00 und 6:30 weiter. Und das mit Nachtausrüstung, denn ab 21 waren Warnweste und Kopflampe Pflicht. Die Warnweste hatten wir aber schon am VP zuvor angelegt, weshalb nur noch die Lampe fehlte. Und so stöpselten wir auch noch dieses Ding auf den Kopf. Das war dann auch keine Minute zu früh, denn genau um 21 Uhr wurde es richtig dunkel.

Rumms!

Ein kurzes Intermezzo bzw. echte Blessuren gab es dann doch. An der Fußgängerampel über die Heerstraße blieb ich in vollem Tempo an einer kleinen Kante hängen und hob ab. Als ich wieder landete, rollte ich weiter und sah mich schon auf die Heerstraße rollen und unter einem Auto landen. Ich konnte das dann aber direkt an der Bordsteinkante beenden, stand auf und schüttelte mich kurz. Ein Check rundherum zeigte zwar eine schöne Asphaltflechte am linken Knie und eine halb abgerissene Startnummer, mehr war aber nicht.

Nun hatte ich quasi zwei Blessuren am linken Knie, eine innerlich und eine äußerlich. Egal, ich spiele nicht als Profi Fußball, ich muss also nicht liegenbleiben. 😉 Matze befestigte kurz die Startnummer, ich klopfte mir den Dreck von den Klamotten, schüttelte mich kurz und flitzte weiter. Immer noch mit ziemlich hoher Pace, denn ich hatte genug Kraft und ohne die Krämpfe konnte ich die Kraft wenigstens wieder einsetzen.

Nachtrag vom 18.08.2023: Es waren nicht nur die Schürfwunden. Die Landung auf Beton hat mir eine formidable Wadenbeinprellung beschert. In die Hocke gehen ist derzeit bspw. überhaupt nicht möglich. Mal schaue, in 8 Tagen ist der Berliner Straßenlauf, an dem ich meine Frau auf der 10,5km-Distanz begleiten werde. Ich bin gespannt, wie das funktioniert.

Weiter durch bekanntes Terrain

Jetzt folgte ein langer Abschnitt durch sehr bekanntes Gebiet, denn den Mauerweg ab Falkenseer Chaussee, wo sich VP 17 befand, habe ich schon oft mit dem Fahrrad befahren, bin auch auf schon dort gelaufen. Gleiches gilt für den Eiskeller und den Spandauer Forst, nach dem noch der Abschnitt bis Hennigsdorf gehört. Damit war das sozusagen ein Heimspiel für mich und mit ziemlich gutem Tempo kamen wir dann bis zum VP 20 am Ruderclub Oberhavel. Bis hierhin waren dann also 124,7 Kilometer geschafft, meine Uhr zeigte dabei sogar gute 2 Kilometer mehr an.

Den VP selbst mussten wir vor Ort erstmal ein wenig suchen, wurden aber auch ohne viel Zeitverlust fündig. Der VP 20 war auch zeitgleich ein Drop-Bag Stützpunkt, allerdings habe ich auch den nicht benutzt. Wir futterten nur ein wenig, tranken etwas und es ging weiter. Über die Ruppiner Chaussee kamen wir zur Stadtgrenze von Berlin, wo die Strecke dann in den Wald abbog und über die Autobahn in Richtung Frohnau führte.

Dabei wurde es dann auch richtig dunkel, vor allem weil dort oben in abgelegener Stadtrandlage weniger Streulicht nervt, als inmitten der großen Stadt. Hier war also die Kopflampe wirklich wichtig. Angekommen am VP 21 in Frohnau haben wir dann auch eine Pause gemacht. Kurz hochgerechnet zeigte sich hier, dass wir mit ziemlicher Sicherheit nicht vor 6 Uhr, also innerhalb des 24 Stunden Zeitfensters im Ziel sein werden. Also konnten wir den Druck generell etwas herausnehmen und den aufziehenden Morgen genießen.

Gemächlich ins Ziel tappern

Das Wissen darum beruhigte darüber hinaus ohnehin ziemlich, denn wo man sich zwischenzeitlich noch (geringen) Hoffnungen hingegeben hat, war nun Klarheit. Jetzt hieß es nur noch, ins Ziel zu kommen. Und das war dann noch einmal eine heftige Nummer, denn zwischen den VP 23 und 24 gab es einen Anstieg. Und zwar einen von der Sorte, die scheinbar nie aufhören und dabei so wirken, als ginge es fast senkrecht hinauf.

Irgendwann war mit weißer Farbe, passend zu den Streckenmarkierungen, ein nettes »VP in 200m« auf den Boden gemalt. Endlich sollte der Anstieg ein Ende haben. Hatte er nur nicht, denn die Realität hielt sich hier tatsächlich an die Entfernungsangabe, die wir am VP 23 abgelesen hatte. Und so wurden aus den 200 Metern ganze 900. Bergauf. 😯

Wir hielten jedoch durch und irgendwann kamen wir am ersehnten VP an und konnten wieder ein kleines Päuschen machen. Vor uns lagen dann nur noch 2 VP und das Ziel. Am letzten VP haben wir lediglich einen schnellen Schluck Wasser getrunken und sind dann weiter. Jetzt rief das Ziel ganz besonders laut nach uns.

Geschafft! ?

Am letzten VP hatte man uns gesagt, dass es fortan nur noch bergab ginge. Was ganz dreist gelogen war, denn ich zählte noch ganze 7 weitere Anstiege. Aber auch die schafften wir, bis dann das Wissen, das Ziel in wenigen Metern erreicht zu haben, den Stecker zog. Zack, ich konnte nur noch gehen. Und wo mich Matze bisher immer wieder gut ins Laufen bringen konnte, brachten hier seine Überredungskünste rein gar nichts.

Also ging ich, durchaus recht zügig, in Richtung Stadion weiter. Beim Abbiegen ins Stadion mobilisierte ich alle Reserven und lief hinein. Und als ich kurz vor dem Zielbogen war, kam dann plötzlich einer der Volunteers und schickte mich auf eine Stadionrunde. Also Hintern zusammen kneifen und durch. Ich rannte noch einmal rund um das Stadion und überquerte dann nach 25 Stunden, 11 Minuten und 8 Sekunden die Ziellinie. 🙂

Dort wurde mir jedoch, anders als bei den üblichen Veranstaltungen, keine Medaille umgehängt, sondern ich bekam lediglich ein Finisher-Shirt in die Hand gedrückt. Normal, denn es gibt beim Mauerweglauf eine zentrale Siegerehrung, bei der tatsächlich alle Teilnehmer dabei sein können.

Im Ziel gab es Duschen und Physiotherapie, ich jedoch zog mir nur schnell trockene Sachen an. Duschen wollte ich lieber in aller Ruhe zu Hause. Also machten wir es ganz kurz, Matze kramte alles hervor, was er von mir noch dabei hatte und anschließend radelte er nach Hause. Das war für ihn nicht weit, 10 Minuten und er war da. Meine Frau und ich wurden dann wieder von Thomas nach Hause gebracht, wo ich fix duschte und dann noch 3,5 Stunden schlafen durfte. Mehr ging nicht, denn es stand noch etwas an.

Siegerehrung

Um14 Uhr fand dann im H4 Hotel am Alex die Siegerehrung statt. Wer es eilig hatte, bspw. wenn der Zug oder Flieger erreicht werden musste, konnte sich natürlich auch vorher schon die Medaille abholen. Alle anderen versammelten sich und es wurden blockweise die Medaillen vergeben. Krass waren dabei die Siegerzeiten. Den ersten Platz machte eine Frau, erst gefühlte Ewigkeiten später traf der erste Mann im Ziel ein. Leider habe ich die genauen Zahlen noch nicht zu Hand, die Ergebnisliste auf der Webseite des Laufes gibt irgendwie nur Staffeln aus. Oder ich stelle mich zu blöd dafür, das wäre natürlich auch eine Option.

Nachdem zuerst die jeweils drei schnellsten Frauen und dann die schnellsten drei Männer ihre Medaille bekommen hatten, ging es mit den Frauen stundenweise von hinten nach vorn los. Also ein einfaches »alle unter 30 Stunden, dann alle unter 29 Stunden usw.«.

Anschließend waren die Männer dran, wobei hier auch die Stunden noch einmal in Blöcke geteilt wurden. Es gab nämlich deutlich mehr Männer unter den Teilnehmern und die Bühne wäre zu klein gewesen. Irgendwann kam dann auch »unter 26 Stunden« zum Aufruf und ich musste – im zweiten Block – auf die Bühne, wo ich dann mit der ersehnten Medaille dekoriert wurde. Nach der Siegerehrung hieß es dann, so schnell wie möglich nach Hause und wieder ins Bett. Der Körper schrie nun förmlich nach Schlaf und den sollte er auch bekommen.

Kommen wir zum Wetter … ?

Das Wetter wurde von vielen Teilnehmern als enorm anstrengend empfunden. Es war nämlich ziemlich heiß und vor allem schwül. Das macht mir jedoch nichts weiter aus und bemerkte es erst, als ich im Gespräch mit dem Rennarzt, der mir in Sacrow über den Weg lief, darauf gebracht wurde. Bis dahin hatte das Wetter wohl schon etliche DNF produziert. Auch für die Nacht prophezeite er weitere DNF, wenn nach dem heiß-schwülen Tag die Temperaturen in den Keller gehen.

Und tatsächlich, in der Nacht wurde es deutlich frischer, aber ich empfand es noch immer als recht angenehm. Es war mit 16 °C nicht zu kalt, ebenso blieb der angekündigte Regen aus. Oder vielmehr fiel er dort, wo wir entweder noch nicht angekommen oder bereits durch waren. Lediglich zweimal ein paar wenige Tropfen erwischten uns, was aber wieder sehr angenehm war, denn es erfrischte ja auch.

Fassen wir mal zusammen

Ich habe eine wirklich lange Zeit auf dieses Event hintrainiert. So manches Mal fragte ich mich dabei, welcher Fiesling mich da angemeldet haben könnte. Aber am Tag des Rennens waren alle Zweifel weggeblasen und ich war mir sicher, das Ding hinzubekommen. Und tatsächlich, ich lief mit Höchstform los und hielt dabei 50 Kilometer lang das geplante Tempo. Dann kam der Einbruch in Form von Krämpfen, die mich dann über 30 Kilometer begleiteten und mich gute 2 Stunden Zeit kosteten. Nachdem die Krämpfe überwunden waren, ging es richtig gut weiter und erst wenige Kilometer vor dem Ziel wurden die Beine lahm. Was da aber durchaus erlaubt war. ?

Das Event selbst war super organisiert. Ich habe noch nie einer derart gut markierte Laufstrecke erlebt, es war also weder am Tag noch in der Nacht möglich, sich zu verirren. Die Volunteers waren enorm freundlich und versuchten bei allem zu helfen, was an Hilfebedürftigkeit anfiel. Selbst wenn sie schon stundenlang bis tief in die Nacht an ihrem VP standen, waren sie immer gut gelaunt und fröhlich.

Am Tag vor dem Rennen gab es nicht nur Pasta-Party und Startnummernausgabe, sondern auch ein für alle Teilnehmer und Fahrradbegleiter verbindliches Briefing zum Rennen. Dabei wurden alle Regeln noch einmal erklärt und es wurde auch erklärt, was bei Regelverletzungen droht: die Disqualifizierung.

In der Summe der Dinge, der Erlebnisse und der Eindrücke war dies auch das erste Mal, dass mir schon vor dem Rennende klar war, dass ich das wiederholen werde. Wenn ich da an meinen ersten Marathon zurückdenke, da habe ich mir im Ziel geschworen, nie wieder so eine Strecke zu laufen.

Alles war toll organisiert, sodass ich diesem Event locker 8 von 5 möglichen Sternen geben kann. ?

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